Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll181. Sitzung / Seite 132

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Derzeit tauchen sehr viele Studien auf, die versuchen, die gesundheitlichen Risiken von Palmöl aufzuzeigen. Ich glaube aber, wichtig wäre es, einmal zu schauen, was man aus Fett macht, wie viel Fett wir überhaupt brauchen und wie wir diese Fette erzeugen.

Ein letztes Wort zu Leo Steinbichler: Weißt du, Leo, das Thema Gütesiegel ist etwas, das in Entwicklung ist. Wir haben mit der geschützten Ursprungsbezeichnung eine Marke geschaffen, die, so glaube ich, unumstritten ist und zu der es auch keine Kritik gibt. Wir haben mit der geschützten geografischen Angabe ein Instrument gefunden, um Produkte regional einzugrenzen. Ich gebe dir recht, es gibt in Österreich einige, die die Konsumen­ten durchaus verwirren können, aber anstatt alle Gütesiegel, die mit g.g.A. gekenn­zeichnet sind, in Verruf zu bringen, sollten wir uns vielleicht darauf konzentrieren, im Hintergrund darauf einzuwirken, dass die Grenzen dort, wo wir glauben, dass sie zu weit gesteckt sind, enger gesteckt werden.

Wir haben das Thema Gailtaler Speck: Das Gailtal hat das Problem, dass die Ferkel­zucht nicht im Gailtal erfolgen kann. (Zwischenruf des Abg. Pirklhuber.) Das heißt, sie kaufen Ferkel zu, aber alles andere, vom Futtermittel über die Mast bis zur Schlach­tung und Verarbeitung, geschieht im Gailtal. Die Züchter werden aber durch das, was du da betreibst, genauso in Misskredit gebracht wie andere, die vielleicht verdienter­weise in der Kritik stehen. Das sollte man sich auch überlegen, wenn man hier pau­schal ständig Kritik übt. (Beifall bei der SPÖ.)

Ja, es gilt, nötige Verbesserungen vorzunehmen, aber wie gesagt, hauen wir doch nicht alle in einen Topf, sondern schauen wir, dass diejenigen, die wirklich seriös arbeiten, die Chance bekommen, sich mit diesem Gütesiegel auch mehr Marktchancen zu er­werben! Schauen wir, dass diejenigen, bei denen wir glauben, dass die Grenzen deut­lich zu weit gesetzt sind, ihre Verpflichtungen ernster nehmen und vielleicht auch einen Neuantrag stellen und ihre Grenzen dann vielleicht auch enger definieren. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

15.56


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Doppler zu Wort. – Bitte.

 


15.56.14

Abgeordneter Rupert Doppler (ohne Klubzugehörigkeit): Frau Präsidentin! Herr Minis­ter! Hohes Haus! Zum Thema Palmöl-Freiheit des AMA-Gütesiegels: Herr Kollege Vogl, die Diskussion wird sehr sachlich geführt, und ich glaube, es ist auch richtig und not­wendig, dass gewisse Themen hier sachlich abgehandelt werden.

Das AMA-Gütesiegel verspricht den Konsumenten oft mehr, als es tatsächlich hält. Stimmt das? – Ja. Den Käufern, den Konsumentinnen und Konsumenten wird beim Einkaufen oft auf den ersten Blick eine falsche Qualität signalisiert. Stimmt, oder? – Ja.

Nicht nur wird das Verwenden von Palmöl oft von Umweltorganisationen kritisiert, son­dern auch die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen stehen au­ßer Frage. Stimmt das? – Ja.

Dazu kommt, dass der steigende Verbrauch – das ist schon angesprochen worden – von Palmöl das heimische Milchfett stark vom Markt, der ohnehin schon sehr ange­spannt ist, verdrängt. Die derzeitige Kennzeichnung von Lebensmitteln mit staatlichem Gütesiegel und auch durch Handelsfirmen führt zu einer Verunsicherung der Konsu­mentinnen und Konsumenten. Vor allem für jene Menschen, die heimische Produkte kaufen wollen, ist es wichtig, dass es eine genaue Kennzeichnung gibt und dass das AMA-Gütesiegel für heimische Qualität steht. Es darf das AMA-Gütesiegel nur auf je­nen Lebensmitteln angebracht werden, die auch wirklich palmölfrei sind.

 


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