Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll181. Sitzung / Seite 133

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Das ist wichtig, und es müssten auch von Ihnen, Herr Minister – das sehe ich auch so –, die nötigen Maßnahmen ergriffen werden, damit der Konsument die Sicherheit hat, dass bei dem, was er kauft, auch das drinnen ist, was draufsteht. – Danke schön.

15.58


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet: Frau Abgeordnete Dipl.-Ing. Dop­pelbauer.

 


15.58.30

Abgeordnete Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer (NEOS): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus! Liebe Zu­seherinnen und Zuseher auf der Besuchergalerie und auch vor den Fernsehschirmen! Ich möchte jetzt gar nicht mehr so viel zum Thema Palmöl sagen, ich kann mich da mei­nen Vorrednern anschließen. Es ist durchaus unterstützenswert, die Bedenken weiter­zuführen. Ich bin auch sehr, sehr froh, dass dieses Thema heute hier im Plenum disku­tiert wird.

Was mir aber im Augenblick mehr Kopfschmerzen bereitet, ist, dass das AMA-Gütesie­gel meiner Meinung nach nicht mehr zukunftsfit ist. Das heißt für mich Folgendes: Das AMA-Gütesiegel wurde vor 20 Jahren gemacht, es gab einen guten Grund, warum es damals gemacht wurde, es hat auch gut funktioniert und war in den letzten 20 Jahren sicher wichtig, aber es wird uns nicht über die nächsten 20 Jahre bringen.

Warum sage ich das? – Das AMA-Gütesiegel ist international völlig unbekannt. Wir wis­sen, dass wir im europäischen und auch im globalen Konkurrenzkampf stehen, und das ist mit keinerlei Emotionen verbunden. Da geht es für mich weiter: Wir haben gestern im Plenum auch über die AMA Marketing diskutiert, und meiner Meinung nach hat die AMA Marketing einen sehr, sehr wichtigen Auftrag zu erfüllen, nämlich darauf zu schau­en, wie wir es denn in Zukunft schaffen, mit dem AMA-Gütesiegel einen Standard zu set­zen, der uns wirklich unterscheidbar macht.

Was meine ich damit? – Man braucht ja gar nicht das Rad neu zu erfinden, man braucht nur nach Italien oder in die Champagne oder wohin auch immer zu schauen: Es gibt dort großartige Produkte, Chianti, Prosciutto und vieles anderes, und die Leute wissen, wenn sie diese kaufen, kaufen sie einen Mehrwert mit. Sie haben ein Bild vor Augen, sie haben Weinberge vor Augen, sie haben einen wunderschönen Abend in Italien vor Augen, und das ist das, was ich mit den Emotionen meine, was dem AMA-Gütesiegel ein­fach fehlt.

Am Ende des Tages entscheiden die Konsumenten über die Preise, die sie zahlen wol­len, und sie zahlen dann mehr, wenn sie einen Mehrwert in dem sehen, was sie kau­fen – und diesen Mehrwert zu schaffen, das ist Aufgabe des Marketings. Deswegen wür­de ich mir wünschen, dass wir gemeinsam mit der AMA Marketing, natürlich auch unter Berücksichtigung der Vorschläge, die von Vertreterinnen und Vertretern aus dem Aus­schuss kommen, schauen, welches AMA-Gütesiegel oder welche Marketingkampagne wir in der Zukunft realisieren werden.

Ich sage das aus dem einfachen Grund: Es geht nicht nur darum, dass wir das AMA-Gütesiegel besser machen, sondern wir müssen uns einfach die ganze Kette anschau­en. Was wollen wir denn am Ende des Tages? – Wir wollen, dass die Bauern und die Bäuerinnen faire Preise für ihre Produkte erzielen. Und wie können sie das? – Indem wir die Wertschöpfungskette dieser Produkte steigern. Das hat nicht nur einen positi­ven Effekt auf die Bäuerinnen und Bauern, es hat auch einen positiven Effekt auf die gesamte Region, weil wir Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region schaffen. Das heißt, da haben wir einen ganz guten Link zur ländlichen Entwicklung, da können wir schauen, dass die kleinbäuerlichen Betriebe und die bäuerlichen Landwirtschaftsbetrie­be generell die Möglichkeit zum Überleben in der Zukunft haben.

 


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