Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll181. Sitzung / Seite 134

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Ich möchte jetzt gar nicht mehr darauf eingehen, wie gut das für die Gastronomie ist, die durch einen Qualitätsanspruch einen Mehrwert hat, aber natürlich auch für den Tou­rismus, wissen wir doch, wie viele Menschen jährlich nach Italien fahren, um sich die Gegend von Chianti anzuschauen.

Ich möchte noch einen Einwurf machen. Ich habe jetzt leider vergessen, welcher Kol­lege vorhin erwähnt hat, dass unser Wirtschaftsminister der Herzen, der Sepp, keiner­lei Zugang zu dem Thema Regionalität hätte. Das möchte ich schärfstens zurückwei­sen, denn: Weil ich schon öfter beim Sepp essen war, weiß ich genau, wie sehr bei ihm auf die Regionalität der Produkte geachtet wird. – Das wollte ich noch richtigstellen.

Damit würde ich mir noch abschließend vom Herrn Bundesminister wünschen, dass das ernst genommen wird und dass wir wirklich schauen, wie wir das AMA-Gütesiegel ge­meinsam in die Zukunft bringen und etwas machen können, was für die Bäuerinnen und Bauern wirklich wertvoll ist. – Danke sehr. (Beifall bei den NEOS.)

16.02


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster: Herr Abgeordneter Steinbichler. – Bitte.

 


16.02.35

Abgeordneter Leopold Steinbichler (STRONACH): Frau Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher auf der Ga­lerie und vor den Fernsehgeräten! (Der Redner stellt eine Tafel, auf der verschiedene Gütesiegel abgebildet sind, vor sich auf das Rednerpult.) Kollege Vogl! Ich darf nur ganz kurz replizieren: Danke, wir kommen uns immer näher. Mir geht es darum, dass das g.g.A.-Zeichen verhindert wird, weil es ein Betrugszeichen ist, denn das entsteht so (ein Foto zeigend, auf dem die Rückseite eines Lkw zu sehen ist): Wir haben auch den Last­wagen fotografiert, der die Waren anliefert. Die neuen iPhone 7, Herr Minister, machen das möglich, da hat man dann am nächsten Tag Datum, Uhrzeit und genau den Ort mit Pfeil; also das ist schon ein bisschen einfacher geworden. So wird heimische Qualität erzeugt.

Aber es ist heute ein schöner Tag, und ich darf, Herr Kollege Vogl, vorneweg noch sa­gen: Zehn bis zwölf Jahre arbeite ich jetzt an dem Thema Palmöl. Als ich das erste Mal mit diesem Thema und einer Sprühflasche Pflanzensahne zur Generalversammlung ei­ner bäuerlichen Genossenschaft gefahren bin, hätten mich die Bauern fast psychiatrie­ren lassen. Sie haben sich gefragt: Was tut er denn mit dem Sprühdoserl da bei der Molkereiversammlung?, weil sie gar nicht geglaubt haben, dass es möglich ist, mit Palm­öl Schlagobers zu substituieren.

Eine Schweinerei ist es, wenn eine bäuerliche Genossenschaft der Generalimporteur von dieser Palmölsahne ist. Das ist nämlich die Gmundner Milch. Ich muss sie nament­lich nennen, weil sie das seit zehn Jahren macht – mit Unterstützung der bäuerlichen Funktionäre, mit Unterstützung der Bauernbundfunktionäre, denn andere sind dort nicht geduldet.

Kolleginnen und Kollegen! Wir müssen einfach über die Fakten reden. Es hat über­haupt keinen Sinn, da jemanden nebulos zu verdächtigen oder irgendjemanden anzu­prangern. Es ist ja alles schwerstens in Ordnung, alles ist bestens, heißt es immer, aber ich würde vorschlagen: Reden wir über die Tatsachen! (Der Redner stellt eine Tafel vor sich auf das Rednerpult, auf der zwei Packungen Butter abgebildet sind; eine trägt den Namen „Phase“, die andere den Namen „Sommerbutter aus Österreich“.)

Herr Kollege Vogl, ich bin froh, dass ich das zweite Taferl mitgenommen habe, denn das ist genau der Beweis dafür, wie dieses AMA-Gütesiegel missbraucht wird. Herr Mi­nister, schau! Das ist einmal die Bergland-Butter mit AMA-Gütesiegel und einmal die Phase-Butter mit dem Palmölfett. Wenn die Verpackung weg ist – die beiden schauen schon beim Einkauf täuschend ähnlich aus –, wenn die Butter im Hotel in der Früh in


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