Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll181. Sitzung / Seite 135

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Scheiben zurechtgeschnitten serviert wird, dann kann das kein Konsument mehr un­terscheiden, denn die Agrarindustrie und die Lebensmittelchemiker bringen diese Palm­ölbutter auf Originalgeschmack.

Also wir müssen da wirklich einmal die Kirche im Dorf lassen und aufhören, von der schönen Heidi-Welt zu träumen. Deshalb bin ich so stolz darauf, dass mit dem Verbot von Palmöl in AMA-Gütesiegel-Produkten endlich einmal ein erster kleiner Schritt ge­schafft wurde. Wir sind letzthin nach der Agrarausschusssitzung zu oe24.TV zu einer Diskussion gefahren – wunderbar (eine kleine Packung Soletti mit der Aufschrift „oe24.TV“ in die Höhe haltend): mit AMA-Gütesiegel und Palmöl. Soletti hat der Kollege Jannach schon in anderer Form hier gehabt. Ich habe auch noch zwei Packungen mit (diese eben­falls zeigend): mit AMA-Gütesiegel und Palmöl. Und ich werde jetzt laufend derartige Produkte präsentieren, in den nächsten Jahren, weil es noch lange dauern wird, bis das gänzlich umgesetzt ist. Darauf könnt ihr euch verlassen.

Dieses Thema ist den Menschen, den Bürgerinnen und Bürgern wichtig. Irgendjemand hat gesagt: Ich bin ja kein Arzt. – Jawohl, die Ernährungswissenschaftler bestätigen – in Italien wurde Nutella aus den Regalen genommen –, dass eine der Säuren bei Palm­öl krebserregend ist. Und denken Sie nur daran, was für ein Klimawandel da verur­sacht wird, wenn in der Stunde 1 000 Hektar Regenwald gerodet werden! Damit wer­den das Klima, die Umwelt und die Gesundheit der Menschen zerstört. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. (Abg. Pirklhuber: Landraub!) – Landraub, danke, Wolfgang!

Wir stimmen dem Antrag zu und werden das weiterverfolgen, bis hin zur Palmölfreiheit von Futtermitteln, denn auch da ist es drinnen: angefangen vom Rinderfutter über Käl­berfutter bis zum Katzenfutter, Hundefutter und Fischfutter. – Danke. (Beifall bei Team Stronach und Grünen.)

16.06


Präsidentin Doris Bures: Nun hat sich Herr Bundesminister Dipl.-Ing. Rupprechter zu Wort gemeldet. – Bitte, Herr Minister.

 


16.06.26

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Ich glaube, ich spreche allen aus der Seele, wenn ich sage: Sehr geehrter Herr Abgeordneter Stein­bichler, lieber Leo, du wirst uns fehlen! (Heiterkeit. – Abg. Steinbichler: Ich kann nicht mit dir nach Brüssel fahren, ich bleibe ja da!)

Mit dem AMA-Gütesiegel wird tatsächlich ein ganz besonderer, ein über den normalen hinausgehender Qualitätsstandard geschaffen und auch garantiert. Das AMA-Gütesie­gel ist tatsächlich auch das bekannteste und das Qualitätsgütesiegel mit dem höchsten Vertrauenswert in Österreich. Das ist auch entsprechend abgefragt.

Ich finde, dass gerade die Palmölfreiheit auch so ein Qualitätskriterium ist. Deswegen habe ich auch die AMA Marketing bereits im Vorfeld der Ausschussberatungen aufge­fordert, sehr schnell die Richtlinien so abzuändern, dass tatsächlich, vor allem bei den Verarbeitungserzeugnissen, Be- und Verarbeitungsprodukten und Backerzeugnissen, die Freiheit von Palmöl und von Palmkernöl sichergestellt wird. Die AMA Marketing ist dieser Aufforderung auch schon nachgekommen und hat, wie der Vorstandsdirektor Mi­chael Blass im Ausschuss ja auch bestätigt hat, die Richtlinien in Ausarbeitung, sodass die Palmöl- und Palmkernölfreiheit innerhalb der nächsten Monate sichergestellt wer­den soll. (Abg. Pirklhuber: Der Blass ist Geschäftsführer und nicht Vorstandsdirektor! Vorstandsdirektor ist der Griesmayr!)

Beim AMA-Biosiegel stellt die Richtlinie bereits sicher, dass die Produkte palmölfrei sind. Deswegen bin ich auch voll und ganz mit diesem einstimmig gefassten Entschließungs­antrag auf Linie, und wir werden selbstverständlich sicherstellen, dass diese Palmöl-


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