Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll181. Sitzung / Seite 136

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freiheit auch für AMA-Gütesiegel-Produkte, ganz im Sinne des Entschließungsantra­ges, umgesetzt wird. Ich bin sehr froh darüber, dass hier Einstimmigkeit zu diesem Ent­schließungsantrag herrscht.

Herr Abgeordneter Jannach! Ich habe die Mittagspause, die zwei Stunden, auch dazu genutzt, Ihren Beitrag, den Sie mir in der Früh gezeigt haben, zu lesen, und ich habe mittlerweile auch die AMA Marketing aufgefordert, das in diesen Produkten, die unter den schlechtesten Produkten sind – da sind auch AMA-Gütesiegel-Produkte dabei –, nach­zuprüfen, kritisch nachzuprüfen, den Hintergrund zu klären und auch die entsprechen­den Konsequenzen und Schlussfolgerungen zu ziehen. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

16.08


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster: Herr Abgeordneter Gahr. – Bitte.

 


16.09.03

Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Frau Präsident! Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ja, Palmöl, Palmfett hat wirklich schleichend in vielen Berei­chen Einzug gehalten, und ich betone: schleichend. Wir erleben das ja tagtäglich: Palmöl findet Verwendung in Lebensmitteln, in Tierfuttermitteln, in Waschmitteln, im Energie­bereich, in der Industrie. Und somit, glaube ich, hat dieses Palmöl und Palmfett eine um­weltpolitische, eine agrarpolitische, eine gesundheitspolitische und eine klimapolitische Dimension. Ich bin daher froh, dass wir heute hier diesen Schritt setzen, dass wir die Lebensmittel klar kennzeichnen und einen klaren Trennstrich zu den Produkten mit dem AMA-Gütesiegel ziehen.

Die Anbauflächen – sie liegen ja zu 85 Prozent in Malaysia und Indonesien – wurden in den letzten Jahren massiv, nämlich um 50 Prozent, ausgeweitet. Es ist dadurch natür­lich auch zu einer Verdrängung gekommen, was den heimischen Markt mit tierischen und pflanzlichen Fetten betrifft, es wurde ein enormer Wettbewerb ausgelöst. Daher, glaube ich, ist es wichtig, dass wir jetzt auch Klarheit für den Konsumenten schaffen.

Es braucht in Zukunft eine klare Abgrenzung. Die garantierte Palmölfreiheit in AMA-Gü­tesiegel-Produkten ist ein Schritt in die richtige Richtung zum Schutz der Konsumenten und schafft Klarheit und Sicherheit für unsere Lebensmittel. Es ist daher wichtig, dass wir diesbezüglich in Zukunft ganz konsequent vorgehen. Herr Bundesminister! Ich glau­be, es ist wichtig, dass wir den Konsumenten klar sagen, was in den Produkten drin ist. Es ist für uns alle hier ein Auftrag, in Bezug auf die Lebensmittelkennzeichnung besser, transparenter und ehrlicher zu werden. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

16.10


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster: Herr Abgeordneter Schopf. – Bitte.

 


16.10.54

Abgeordneter Walter Schopf (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Minister! Liebe Kollegin­nen und Kollegen! Wir diskutieren diese Thematik schon lange, und viele Punkte – das möchte ich einleitend erwähnen –, die Kollege Steinbichler genannt hat, sind richtig. Es ist vieles richtig von dem, was er sagt. Man belächelt ja oft diese Diskussion, aber ich denke, diese Problematik ist tatsächlich sehr, sehr ernst zu nehmen.

Man kann sich verschiedene Produkte ansehen, vom Knabbergebäck über Fertigpiz­zen, Kekse, vegane Ersatzprodukte bis zur Schokolade, Nougatcreme – all das enthält letztendlich Palmöl. Es wird nicht ohne Grund bei der Produktherstellung verwendet, es hat auch massive Vorteile: Es ist billig, man riecht es nicht, es ist quasi geschmacklos, es ist reich an gesättigten Fettsäuren – der Anteil liegt bei etwa 50 Prozent, beim Palm­kernöl sind es sogar an die 80 Prozent. Leider übersehen sehr viele, dass Ärzte mittler­weile vor diesem Palmöl warnen. Es besteht der Verdacht, dass das Dickdarm- und Brustkrebsrisiko durch den Genuss von Palmöl tatsächlich erhöht wird.

 


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