der mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die Möglichkeit eines freiwilligen zehnten Schuljahres für außerordentliche SchülerInnen, aber auch die rechtliche Absicherung von Lehrerinnen und Lehrern, die Kindern mit pflegerischen Hilfstätigkeiten entgegenkommen und diese unterstützen. Ab jetzt wird die Verantwortung beim Dienstgeber sein. Die Lehrer sind rechtlich geschützt.
Es sind ganz viele Punkte enthalten. Meine Zeit geht schon zu Ende, klar ist aber, dass wir uns mit diesem Paket nicht ausruhen dürfen. Im Antrag der NEOS steht überdies: Es soll die volle Aufmerksamkeit auch auf die Elementarpädagogik gelegt werden. – In diesem Punkt möchte ich den Antrag der NEOS voll und ganz unterstützen, weil die Elementarpädagogik, Kindergärten als erste Bildungseinrichtung, der entscheidende Aspekt ist, beginnt doch damit die Bildungslaufbahn eines Kindes. Da möchte ich auch an Ministerin Karmasin appellieren, dass es unbedingt einen bundesweit einheitlichen Qualitätsrahmen braucht, weil das ein zentraler Bereich ist, der die erforderliche Aufmerksamkeit dringend nötig hat.
Abschließend einige Worte in eigener Sache: Es freut mich persönlich, dass man heute Vormittag zu dieser Einigung gekommen ist. Wir sind auf dem Weg zu einem modernen, zukunftsweisenden, aber auch chancengerechteren Bildungssystem. Es ist ein Schritt, ein meiner Meinung nach nicht allzu kleiner Schritt. Es gibt immer noch Verbesserungsbedarf, und ich möchte überhaupt nichts einzementiert wissen.
Ich möchte mich bei allen PädagogInnen bedanken, die auch in Zukunft, vor allem was die Umsetzung der Modellregionen betrifft, zur gemeinsamen Schule stehen und diese unterstützen. Ihnen danke ich. – Danke sehr. (Beifall bei der SPÖ.)
14.22
Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Dr. Karl. – Bitte, Frau Abgeordnete.
14.22
Abgeordnete Mag. Dr. Beatrix Karl (ÖVP): Sehr geehrte Regierungsmitglieder! Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Das Bildungssystem beschränkt sich ja nicht nur auf die Schule, sondern umfasst auch die Universitäten. Nachdem wir uns jetzt auf eine Schulreform geeinigt haben, müssen als Nächste die Universitäten dran sein. Die Universitäten brauchen dringendst eine Studienplatzfinanzierung inklusive Zugangsregelungen.
Ich habe selbst vor über 30 Jahren in einem Massenfach zu studieren begonnen und bin seit über 25 Jahren zuerst als Assistentin, dann als Professorin in einem Massenfach tätig. Das heißt, ich weiß ganz genau, was es bedeutet, in einem Massenfach zu studieren beziehungsweise zu lehren.
Für Studierende bedeutet dies, dass sie aus einem Klassenzimmer mit Klassenschülerhöchstzahlen in Massenlehrveranstaltungen kommen, in denen sie keine persönliche Betreuung vorfinden. In den Rechtswissenschaften etwa haben wir ein Betreuungsverhältnis von 1 : 70. Das heißt, die Studierenden sind für die Lehrenden eine bloße Nummer, einer beziehungsweise eine von viel zu vielen. Schon am Anfang des Studiums beginnt der Kampf gegen den Drop-out. In den Rechtswissenschaften haben wir eine Drop-out-Rate von 73 Prozent. Fairness gegenüber Studierenden sieht anders aus. (Beifall bei der ÖVP.)
Für die Lehrenden bedeutet ein Massenfach, dass sie in überfüllten Hörsälen stehen und dort Frontalunterricht abhalten. Ich habe auch die Möglichkeit, im dritten und damit letzten Studienabschnitt kleine Seminare mit wenigen Studierenden abzuhalten, in denen man mit den Studierenden ins Gespräch kommt, mit ihnen diskutieren kann und in denen sie Fragen stellen können. Das heißt, man begegnet sich auf Augenhöhe. Das ist Lehre, wie ich sie mir an der Universität erwarte und in allen Fachrichtungen an den österreichischen Universitäten wünschen würde.
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