Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 39

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habt euch das erarbeitet, und ich meine, dieser Leuchtturm soll noch Jahrzehnte und Jahrhunderte strahlen. Ihr tut euch gut – und ihr tut uns gut! (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von SPÖ, ÖVP und Grünen.)

9.49


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Hagen. – Bitte.

 


9.49.35

Abgeordneter Christoph Hagen (STRONACH): Frau Präsidentin! Die Herren Bun­desminister! Hohes Haus! Sehr verehrte Ehrengäste aus Südtirol auf der Galerie! Es freut mich, dass Sie hier sind. Ich werde dann auf den einen oder anderen noch ein­gehen.

Meine Damen und Herren, wenn wir heute über 25 Jahre Streitbeilegung Südtirol sprechen, dann kann man auf der einen Seite sagen, es ist Grund zur Freude, auf der anderen Seite sollte man aber den Schmerz nicht vergessen, diese Schmerzlinie, die vor hundert Jahren gezogen wurde.

Im Moment sind sehr viele Zeltfeste, Schützenfeste. Vor eineinhalb Wochen haben wir in meiner Heimat ein großes Fest gehabt, zu Fronleichnam, wo unsere Schützen­kompanie immer wieder ausrückt – ich bin der Hauptmann dieser großen Schützen­kompanie –, und da singt man, wenn die Musik aufspielt, „Dem Land Tirol die Treue“, und die Menschen stehen auf den Bänken und singen den Text mit. Ich möchte jetzt aus diesem Text ein paar Zeilen zitieren, Ihnen das nahebringen, was da gesungen wird:

Ein harter Kampf hat dich entzwei geschlagen,

von dir gerissen wurde Südtirol.

Die Dolomiten grüßen uns von Ferne

in roter Glut zum letzten Lebewohl.“

Und dann heißt es weiter unten:

„Tiroler Schützen halten dir die Treue,

so lange ihre Herzen noch erglühn.“

Meine Damen und Herren! Als Vorarlberger Schütze möchte ich das hier sagen: Auch wir halten dem Land Südtirol die Treue, und wir haben nicht vergessen, was vor hundert Jahren geschehen ist. (Beifall bei Abgeordneten der FPÖ.)

Ich habe am Anfang meiner Rede auch davon gesprochen, dass ein tiefer Riss durch das Land gegangen ist, und dieser tiefe Riss war die Abtrennung Südtirols von Österreich. Und jetzt komme ich zu den Freunden aus Südtirol: Ich habe gestern die Resolution einiger Landtagsabgeordneter aus Südtirol erhalten, durch Sven Knoll, meinen guten Freund aus dem Südtiroler Landtag. Ich möchte Ihnen, bevor ich Ihnen die Resolution vortrage, etwas aus der Begründung dazu vorlesen, damit die Menschen an den Fernsehschirmen mitbekommen, worum es hier wirklich geht. Da steht unter anderem drinnen:

„In Italien werden immer mehr Stimmen laut, die behaupten, dass die Südtiroler 100 Jahre nach dem 1. Weltkrieg keine österreichische Minderheit mehr seien und daher auch kein Anrecht mehr auf eine Autonomie hätten. Die Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft für die Südtiroler ist daher eine der wichtigsten Maßnahmen der nächsten Jahre zur Absicherung der Südtirol-Autonomie (...)“.

Meine Damen und Herren! Sie wissen, ich habe mich immer für die Doppel­staats­bürgerschaft der Südtiroler sehr stark gemacht, dass die Südtiroler die österreichische Staatsbürgerschaft bekommen. Ich bin nach wie vor der Meinung: Wenn jemandem


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