Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 98

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Daher habe ich einen Rückverweisungsantrag eingebracht, in dem ich gemeinsam mit anderen Abgeordneten dieses Hohen Hauses fordere, dass das ganze Gesetz an den Gesundheitsausschuss rückverwiesen und noch einmal im Detail neu aufgerollt wird. Ich hoffe, das findet ausreichend Unterstützung. – Danke schön. (Beifall bei Abgeord­neten der FPÖ sowie der Abgeordneten Lugar und Gerhard Schmid. – Abg. Jarolim: Man sollte nicht immer nur an die Geldbörse denken! – Heiterkeit und Zwischenrufe bei Abgeordneten der FPÖ. – Ruf bei der ÖVP: Sagt der Anwalt! – Abg. Walter Rosenkranz: Si tacuisses!)

12.47


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Keck zu Wort. – Bitte.

 


12.48.04

Abgeordneter Dietmar Keck (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Meine Damen und Herren! Ich darf jetzt vorweg einmal einige Begrüßungen vornehmen: Ich darf die Betriebsrätinnen und Betriebsräte der Firma MIBA mit ihrer Vorsitzenden Elfriede Schober auf der Galerie begrüßen. (Beifall bei Abgeordneten von SPÖ, ÖVP und FPÖ.) Weiters darf ich eine Delegation der SPÖ Wolfern auf der Galerie begrüßen und im Namen von Kollegin Karin Greiner eine Delegation aus Gratwein-Straßengel im Bezirk Graz-Umgebung, die ebenfalls auf der Galerie anwesend ist. (Beifall bei Abgeordneten von SPÖ, ÖVP und FPÖ.)

Meine Damen und Herren, ich bin kein Arzt, ich bin Patient. (Abg. Walter Rosenkranz: Was fehlt Ihnen denn?) Sich diese Diskussion hier anzuhören, ist aus Sicht eines Patienten schon spannend. Wenn Ärzte an das Rednerpult treten – wie Kollege Franz, der nur Verträge mit kleinen Kassen nimmt, die für ihn das große Geld bringen; mit den großen Kassen, bei denen er weniger bekommt, macht er eh keine Verträge –, sich herstellen und jammern, dass sie irgendwelche Probleme haben, dann schaue ich mir das Ganze aus der Sicht der Patientinnen und Patienten an, meine Damen und Herren! (Abg. Lugar: ... das große Geld! Die kleinen Kassen ...!)

Wenn man so wie ich vor drei Jahren einen Unfall gehabt hat und dann wirklich ständig bei verschiedenen Fachärzten in Behandlung sein muss, physiotherapeutische Behandlungen braucht, ständig beim Hausarzt ist, weil man Laboruntersuchungen braucht, und, und, und, dann weiß man, wie gut es für die Patientinnen und Patienten wäre, wenn es schon jetzt solche Primärversorgungszentren geben würde. (Abg. Walter Rosenkranz: ... Ballungszentrum!)

Was heißt es denn für einen Patienten, lieber Herr Kollege Rosenkranz, wenn er zum Hausarzt geht und dieser ihm eine Überweisung an den Facharzt schreibt? (Abg. Walter Rosenkranz: Wo wohnen Sie denn?)  Ich wohne in einer Stadt. Dann muss man den Facharzt anrufen und wird feststellen, die Ordinationszeiten des Facharztes sind: Montag, Mittwoch, Freitag vormittags, Dienstag, Donnerstag nachmittags. Man ruft ihn an, bekommt einen Termin ungefähr 14 Tage, drei Wochen, vier Wochen später, sollte die Behandlung aber eigentlich sofort bekommen. Wenn man etwas vorzeitig hinkommt und Glück hat, untersucht er einen, überweist einen vielleicht noch einmal an einen anderen Facharzt. Dann schaut man sich bei diesem die Ordinations­zeiten an und stellt fest, dass er immer nur am Nachmittag da ist – das ist in der Praxis wirklich so passiert; Ordinationszeiten nur am Nachmittag –; da muss man dann schauen, dass man einen Termin bei ihm bekommt. Dann muss man zu einem Physiotherapeuten gehen, auch da muss man schauen, dass man Termine bekommt.

Meine Damen und Herren! Für einen Patienten ist es gut, wenn es solche Primär­versorgungszentren gibt. Es ist tatsächlich ein Angebot an die Patientinnen und Patien-


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