Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 100

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12.54.04

Abgeordnete Angela Fichtinger (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundes­minis­terin! Sehr geehrte Besucher! Hohes Haus! Ja, es kann alles schlechtgeredet werden, und es kann alles so dargestellt werden, als werde nichts getan. Trotzdem, es ist so: Das Primärversorgungsgesetz ist als Baustein zur Stärkung der Hausärzte zu sehen. (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Sagen Sie, glauben Sie das?) Es ist ein neues Zusatzangebot (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Nein! Nein!) und nicht als System­wechsel zu verstehen. (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Lesen!) – Es ist trotzdem so. (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Es ist kein Zusatz...!)

94 Prozent der Österreicher schätzen ihren Hausarzt (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Und den begraben ...!) für seine kompetente, persönliche und kontinuierliche medizi­nische Betreuung. Wenn man bedenkt: Es sind 65 Millionen Patientenkontakte, jeder geht circa acht Mal im Jahr zu seinem Hausarzt; und wir wissen, dass in den nächsten zehn Jahren circa 50 Prozent der Ärzte das Pensionsalter erreichen werden. (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Ja, und?) Da ist Handlungsbedarf gegeben, das ist zu sehen. (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Aber mit dem Gesetz ...!)

Bis 2021 sollen 75 Primärversorgungszentren geschaffen werden, und das ist auch richtig so. (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Woher nehmen sie die Ärzte? Wieso bilden sie nicht aus?) Es wird immer davon gesprochen, es seien keine praktischen Ärzte mehr zu finden, das ist auf dem Land ein großes Problem, daher ist es wichtig, dass auch kleine Zentren entstehen können. Es gibt jetzt schon sehr, sehr viele ... (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Aber ohne Ärzte nutzt das nichts!) – Ja, das ändert aber nichts. (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Das ändert nichts – richtig! Wenn Sie keine ausbilden ...!)

Es ist notwendig, dass Ärzten die Möglichkeit gegeben wird, Räumlichkeiten zu finden, in denen sie gemeinsam ihren Beruf ausüben können (neuerlicher Zwischenruf der Abg. Belakowitsch-Jenewein), sodass die ärztliche Versorgung garantiert ist. Es ist trotzdem notwendig, dass etwas getan wird. Es gibt sehr viele engagierte Bürger­meister, die jetzt Handlungsbedarf sehen und auch etwas tun, fleißig und engagiert sind und dafür sorgen, dass Ärzte Möglichkeiten finden, gemeinsam in einem Haus tätig zu sein, damit medizinische Versorgung garantiert wird.

Das ist auch ein Beitrag gegen die zunehmende Landflucht. Es ist ganz einfach so, ich erlebe es als Bürgermeisterin auf dem Land selbst, dass die Situation eine andere ist. Ärzte sind ohnehin schwer zu finden, aber man muss ihnen die Möglichkeit geben, es einfacher umzusetzen, dass sie gemeinsam in einem Haus ihre Ordinationen haben (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Ja wenn es sie nicht gibt!) und dort Behandlungen stattfinden können.

Es sind sicherlich auch in Zukunft weitere Maßnahmen notwendig, das ist ganz klar, es wird auch unerlässlich sein, dass weiterhin daran gearbeitet wird; aber auch an dieser Stelle einmal ein großes Dankeschön an unsere Ärzte, die immer wieder Großartiges leisten, und auch an unsere Bürgermeister, die engagiert daran arbeiten, dass da etwas verändert werden kann. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

12.57


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Doppler. – Bitte.

 


12.57.08

Abgeordneter Rupert Doppler (ohne Klubzugehörigkeit): Herr Präsident! Frau Minis­ter! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Über die PHCs wird öffentlich und österreichweit heftig diskutiert. Bundesweit sollen 75 solcher Primärversorgungs­zen­tren kommen. Diese Versorgungszentren, Frau Kollegin Fichtinger, meine Vorrednerin, sind überhaupt nicht der richtige Schritt und der richtige Weg zu einer guten Versor-


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