Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 118

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Nun zum Aktionsplan Frauengesundheit konkret: Zwei Jahre lang wurde daran gearbeitet, wir haben den Antrag vor zwei Jahren eingebracht, es sind wichtige Maß­nahmen in diesem Bericht verankert, und es werden folgende Fragen behandelt: Wie steht es denn um die Gesundheit und um die Aufklärung beispielsweise der jungen Mädchen? Wie geht es denn den jungen Mädchen und Frauen? Wie geht es den Frauen im Erwerbsleben? Wie kommen sie denn mit den oft Doppel- und Dreifach­belastungen zurande? Wie geht es den älteren Frauen, wie schaut es dort aus? – All das ist in diesem Bericht verankert und findet seinen Platz.

Welche Maßnahmen gibt es, die man umsetzen könnte? Wie schaut es zum Beispiel mit Vorsorgeuntersuchungen aus, unter anderem dem Brustkrebsscreening? Wie schaut es mit verschiedenen Impfungen aus – das war heute auch schon Thema –, zum Beispiel bei Kindern, zum Beispiel bei pubertierenden Jugendlichen und, und, und? Das sind wichtige Themen, die wir angehen sollten und auch angehen werden.

Dieser Aktionsplan Frauengesundheit, davon bin ich wirklich überzeugt, berücksichtigt auch das, was ebenfalls ein wichtiger Bereich ist, nämlich dass Frauen und Männer nicht gleich funktionieren, dass es unterschiedliche Symptome gibt. Frau Professorin Margarethe Hochleitner von der Innsbrucker Universitätsklinik hat das ja schon nach­gewiesen, zum Beispiel beim Herzinfarkt: bei den Ursachen für einen Herzinfarkt und bei den Symptomen eines Herzinfarkts. Der neue Frauengesundheitslehrstuhl an der MedUni Wien ist mit Frau Kautzky-Willer besetzt. Es gibt Untersuchungen, aber es müssen selbstverständlich mehr werden, wenn wir uns ansehen, wie beispielsweise Medikamente bei Männern und Frauen wirken und, und, und. – Da gibt es viel zu tun.

Zu dem Anliegen, das Kollegin Schimanek gerade angesprochen hat – und teilweise zu Recht angesprochen hat –, in Bezug auf die Verschärfung des Sexualstrafrechts, ist Folgendes zu sagen: Diesbezüglich werden heute noch während dieser Plenardebatte verschiedene Maßnahmen im Justizbereich umgesetzt – nicht nur diskutiert, sondern auch umgesetzt! –, und auch das ist eine wichtige Weiterentwicklung des Sexual­strafrechts.

In diesem Sinne: Es geht etwas weiter, und darüber bin ich froh. (Beifall bei der SPÖ.)

13.57


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu einer Stellungnahme hat sich Frau Bundesministerin Dr. Rendi-Wagner zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


13.57.44

Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Dr. Pamela Rendi-Wagner, MSc: Herr Präsident! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich freue mich, dass wir heute hier dieses wichtige Stück des Aktionsplans Frauengesundheit diskutieren – viele ExpertInnen haben viel Arbeit investiert.

Es stellt sich die Frage, warum wir einen Aktionsplan Frauengesundheit brauchen, der als solcher übrigens der erste seiner Art in Österreich ist? – Wir brauchen ihn des­wegen, weil Frauen andere Gesundheitsrisken haben als Männer, sie haben ein unter­schiedliches Gesundheitsverhalten, und, das wurde auch schon gesagt, sie haben unterschiedliche Verläufe, was ihre Krankheiten betrifft, das heißt, auch verschiedene Symptome. Der Herzinfarkt wurde hier als klassisches Beispiel schon erwähnt. Das sind Dinge, die bereits in die Lehrbücher der Medizin eingegangen sind, und die dies­bezüglichen Erkenntnisse mehren sich von Tag zu Tag.

Wir wissen, dass Frauen zwar länger leben, sie haben eine höhere absolute Lebens­erwartung als Männer, gleichzeitig wissen wir aber auch, dass sie weniger Jahre in Gesundheit verbringen als Männer, und das ist ein deutlicher Nachteil. Dies ist eine


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