Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 119

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gesundheitliche Chancenungerechtigkeit, die zwischen Männern und Frauen besteht, und genau deswegen braucht es einen Aktionsplan Frauengesundheit.

Frauen sind auch bezüglich des Faktors der sozioökonomischen Gesundheitsdeter­minan­ten anders. Was heißt das? – Sie sind öfter von Armut bedroht, sie sind stärker armutsgefährdet. All diese Dinge haben einen Einfluss auf die Gesundheit der betrof­fenen Frauen und bestimmen ganz stark mit, wie ihre Gesundheitschancen sind. Die Gesundheit der Frauen wird insbesondere auch beeinflusst durch gesellschaftliche Rollenerwartungen, durch die Bedingungen am Arbeitsplatz und auch ihre Karriere­chancen, ihre Perspektiven – all das sind wichtige Einflussfaktoren – und ihre Einkom­menschancen auf dem Arbeitsmarkt. Auch das hat Einfluss auf die Gesundheit, vor allem auf die psychosoziale Gesundheit der Frauen.

Da wir diese breite Palette an Einflussfaktoren auf die Gesundheit haben, braucht es auch eine sehr breite Palette an Lösungsansätzen, und deswegen sind es 40 ver­schiedene Maßnahmen, die hier in diesem Aktionsplan festgeschrieben und erarbeitet wurden, von den verschiedensten politischen Sektoren, mit verschiedensten Partnern und Partnerinnen aus Organisationen und NGOs, und die es in Zukunft in Österreich umzusetzen gilt.

Meine Damen und Herren! Auf diesem Weg zu mehr gesundheitlicher Chancengerech­tigkeit zwischen Männern und Frauen ist der Aktionsplan Frauengesundheit ein Meilenstein. Wir sind in Europa übrigens das einzige Land und das erste Land, das einen solchen Aktionsplan Frauengesundheit erstellt und jetzt in Umsetzung gebracht hat. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abgeordneten Pfurtscheller, Schittenhelm und Aslan.)

14.00


Präsident Ing. Norbert Hofer: Frau Abgeordnete Mühlberghuber ist nächste Redne­rin. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


14.01.04

Abgeordnete Edith Mühlberghuber (FPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bun­desminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Der 78-seitige Aktionsplan Frauenge­sund­heit mit seinen Wirkungszielen und Maßnahmen, der sich einerseits auf die verschiedenen Lebensphasen – Mädchen und junge Frauen, Frauen im Erwerbsalter und Frauen in höherem Alter – bezieht und andererseits altersübergreifend ist, ist sehr umfangreich.

Der Bericht ist sehr breit gefächert, und es wird darin sehr ausführlich berichtet, dass Frauen zum Beispiel selbstbestimmt und gesund leben können sollen, über Arbeits­bedingungen und Einkommenschancen und ebenso über ein gewaltfreies Leben. Das alles sind richtige und wichtige Punkte, die im Aktionsplan beschrieben worden sind und die Sie, Frau Bundesminister, auch umsetzen wollen.

In diesem Bericht, den Sie, Frau Bundesminister, haben erarbeiten lassen, fehlt uns Freiheitlichen ein ganz wichtiges Thema, ein ganz wichtiger Punkt, und zwar die anonyme Statistik über Schwangerschaftsabbrüche. In Österreich gibt es keine Daten zu Schwangerschaftsabbrüchen, ebenso fehlen gesicherte Erkenntnisse, warum es dazu kommt. Fakten sind aber dringend notwendig, um gezielt helfen zu können. Zu diesem wichtigen Thema werden von uns schon seit Jahren Anträge in den zustän­digen Ausschüssen eingebracht.

Auch die erfolgreiche Bürgerinitiative „Fakten helfen!“ mit über 54 000 Unterschriften und Unterstützern ist im Parlament eingebracht und im Ausschuss behandelt worden. Es gibt keinen vernünftigen Grund dafür, die anonyme Erhebung der Zahl der Schwan­gerschaftsabbrüche weiter zu blockieren.

 


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