Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 124

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Gerade das Multitasking-Leben – ich darf es so nennen – ist eines, das uns Frauen oft mehrfach belastet. Wir wissen alle: Frauen und Männer leben dann länger, sind dann erfolgreicher, sind dann auch glücklicher, wenn sie gesund sind, und dieser Aktions­plan Frauengesundheit soll dazu beitragen, dass in den einzelnen Lebens­phasen wichtige Bereiche selbst reflektiert werden, manches Mal auch in Form von bewusst­seinsbildenden Maßnahmen. Man braucht nicht immer gleich ein Gesetz oder etwas ganz Konkretes, sondern es geht um Bewusstseinsbildung, es geht um den Bildungs­hintergrund, es geht um den sozioökonomischen Hintergrund; dies verhilft uns zu Gesundheitskompetenz, damit wir mit diesem Wissen, das wir uns dadurch – schon im Kindergarten und entlang eines Frauenlebens – aneignen, auch gut umgehen können, die richtigen Fragen stellen und dieses Wissen auch anwenden können.

Das wird über diese Legislaturperiode hinausgehen müssen. Ich bin überzeugt davon, dass das niemanden kaltlassen kann und dass wir in der nächsten Legislaturperiode diesen Aktionsplan Frauengesundheit gut weiterführen können. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abgeordneten Schittenhelm und Aslan.)

14.18


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Dipl.-Kffr. Pfurtscheller. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.

 


14.18.28

Abgeordnete Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrte Ministerinnen! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuschauer und Be­sucher! Sehr geehrte Frau Ministerin, ich möchte mich auch ganz herzlich für den Aktionsplan Frauengesundheit bedanken. Er ist sehr aufschlussreich, beleuchtet die vielseitigen Aspekte der Frauengesundheit und benennt, wie meine Kolleginnen auch schon ausgeführt haben, Wirkungsziele und Maßnahmen zur Verbesserung der Situation von Frauen in Österreich.

Frauen sind anders krank als Männer. Es gehört mittlerweile zum Allgemeinwissen, dass Männerschnupfen eine der gefährlichsten Krankheiten überhaupt ist (Heiterkeit bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ – Abg. Lugar: Das ist ja sexistisch!), aber dass Frauen aufgrund ihrer Physis andere Symptome haben als Männer und auch adäquate Behandlung benötigen, wird leider noch nicht überall wahrgenommen und berück­sichtigt.

Ich habe mich auf zwei Punkte in diesem Bericht konzentriert, zum einen auch auf das Wirkungsziel 7 – und das ganz unabhängig von Kollegin Schittenhelm, aber ich glaube, das zeigt, dass das ein sehr aktuelles Thema ist, das uns da beschäftigt, und zwar geht es eben um das notwendige positive Selbstbild der jungen Frauen. Ich habe selbst in den letzten Monaten einige Veranstaltungen in Tirol, bei denen es um das Thema Gewalt an Frauen gegangen ist, mit begleitet, und da hatten wir jeweils auch eine Spezialistin dabei, die uns erzählt hat, was in den Schulen in Sachen Mobbing über die Neuen Medien so abgeht. Es ist wirklich ganz, ganz erschreckend, zu hören, dass elf-, zwölfjährige Mädchen teilweise auch schon von erwachsenen Männern, die sich als junge Frauen ausgeben, gecoacht werden, wie sie abnehmen können, unter Druck gesetzt werden, dass sie in einer bestimmten Zeit so und so viel Gewicht abnehmen müssen, dann Fotos zeigen sollen, und solche Dinge. Es ist wirklich ganz entsetzlich, wenn man das hört.

Das fällt wahrscheinlich auch nicht mehr nur unter Notwendigkeit von Sensibilisie­rungs­maßnahmen, das fällt eigentlich schon unter psychische Gewalt. Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass wir da die jungen Frauen unterstützen, das nötige Selbstbe­wusst­sein zu entwickeln, damit sie sich dagegen entsprechend wehren können. Es ist natürlich auch wichtig, dass sie gesunde junge Frauen sind, die dann später ein


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