Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 125

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

erfülltes und glückliches Leben führen können und nicht solche schrecklichen Erfah­rungen aufarbeiten müssen.

Das zweite Wirkungsziel, das mir auch sehr wichtig ist, geht ebenfalls in Richtung psychische Gesundheit von Frauen. Nach meiner Erfahrung gibt es leider sehr viele Mädchen und Frauen, die immer wieder in extrem belastende Situationen geraten, meistens sowieso völlig unverschuldet. Das sind oft Schwierigkeiten in der Familie oder zum Beispiel Überforderung durch Mehrfachbelastung.

Es ist leider in Österreich nicht ganz einfach, Unterstützung zu bekommen, gerade im psychologischen Bereich. Gerade am Land ist es oft sehr schwierig – lange Fahrzeiten, man bekommt erst sehr spät Termine. Deshalb ist es mir sehr wichtig, dass die Frauen da schneller Unterstützung erhalten. Die Frauen können sich oft die Behandlungen nicht beziehungsweise nicht im notwendigen Ausmaß leisten. Daher muss es uns ein Anliegen sein, hier schnellstmöglich Verbesserungen herbeizuführen, auch weil ja sehr oft auch die Kinder dieser Frauen mit betroffen sind.

Noch einmal zusammenfassend: Vielen herzlichen Dank für den Bericht! Wir sind natürlich gerne unterstützend mit dabei, wenn es um die Umsetzung geht. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der SPÖ sowie der Abg. Aslan.)

14.22


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Frau Abgeordnete Kucharowits. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.

 


14.22.21

Abgeordnete Katharina Kucharowits (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Ministerinnen! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Ich finde es auch super, dass es den Frauengesundheitsbericht gibt, nämlich vor allem in der Form, wie er geclustert und aufgebaut ist: eben nach den Lebens­realitäten, nach dem Alter – von jungen Frauen und Mädchen bis zu den Frauen mittleren Alters und älteren Frauen. Dafür an dieser Stelle auch ein Danke meinerseits.

Ich würde gerne den Fokus auf einen Themenbereich richten, der sich im Bericht auch immer wieder abbildet, nämlich auf sexuelle und reproduktive Rechte und Gesundheit von Frauen. Wir selbst – ich habe es an dieser Stelle schon einmal erwähnt – haben ja hier im Haus eine überparteiliche parlamentarische Gruppe, in der wir – Kolleginnen von der SPÖ, von den Grünen, von der ÖVP und von den NEOS – in dieser Frage sehr, sehr aktiv sind.

Wichtig ist – das ist ganz klar, und das dokumentiert auch der Bericht – die umfas­sende sexuelle Bildung. Dazu gab es den Sexualerziehungserlass im Rahmen der Schulen, der aus meiner Sicht ganz, ganz zentral war. Warum? – Weil da auch die Option besteht, über Profis, über externe Expertinnen und Experten buntes und vielfältiges Wissen zum eigenen Körper und zur Sexualität zu bekommen. Das ist von ganz, ganz zentraler Bedeutung, ein absolutes Recht für Mädchen – natürlich auch für Burschen.

Zusätzlich zu dem Sexualerziehungserlass ist es aber von zentraler Bedeutung – und da richtet sich mein Appell an Jugendministerin Karmasin –, die First-Love-Ambulan­zen in den Bundesländern auszubauen. Die sind gerade im ländlichen Raum sehr spärlich vorhanden. Das brauchen die Mädchen vor Ort dringend: den niederschwel­ligen Zugang, die niederschwelligen Infos, ohne sich sozusagen peinlich berührt zu fühlen, weil sie diese Einrichtung aufsuchen.

Auch im Bericht – es ist heute schon einmal erwähnt worden – ist als eines der Ziele der niederschwellige, kostengünstige beziehungsweise kostenlose Zugang zu Verhü­tungs­mitteln genannt. Wir haben das in Österreich noch nicht geschafft. Es gibt Län-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite