Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 126

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der, die das bereits haben und die auch ganz klar aufzeigen und beweisen, dass damit die Anzahl der ungewollten Schwangerschaften zurückgeht. Also mit sexueller Bildung und niederschwelligem, kostengünstigem oder kostenlosem Zugang zu Verhütungs­mitteln reduzieren sich ungewollte Schwangerschaften. Ich bin der Meinung, wir kön­nen das in Österreich schaffen. Es sind unterschiedlichste Institutionen aufgeru­fen – eben nicht nur die Frauenministerin und Gesundheitsministerin, sondern vor allem auch die Bundesländer und alle, die auch damit zu tun haben –, das für die Frauen auf den Weg zu bringen.

Ein abschließender Punkt, weil es auch erwähnt wurde: Schwangerschaftsabbrüche in allen öffentlichen Spitälern. Es ist Realität, dass Frauen in den Bundesländern nicht in allen öffentlichen Spitälern den Zugang dazu haben. Ich weiß, Frau Ministerin, du bist da dahinter – ein Danke dafür –, aber auch da gilt: Überzeugen wir in den Bun­des­ländern, dort, wo wir wohnen, um das endlich für uns Frauen Realität werden zu lassen! – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Aslan.)

14.25


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Frau Abgeordnete Mag. Greiner. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.

 


14.25.29

Abgeordnete Mag. Karin Greiner (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Bundes­minis­te­rinnen! Hohes Haus! Zusammenfassend darf ich festhalten: Einer der Schwerpunkte in diesem Aktionsplan Frauengesundheit liegt auf der psychosozialen Gesundheit. Wir haben bereits mehrfach gehört, dass Frauen von sozioökonomischen Faktoren we­sentlich stärker betroffen sind als Männer. Armut spielt da eine wesentliche Rolle. Dieser Aktionsplan muss daher auf die Ursachen dieser sozialen Ungleichheit abzie­len, und da ersuche ich, auch wirklich die Tatsache, dass Frauen generell einkom­mensbenachteiligt sind, im Auge zu haben.

Welche Folgen ergeben sich aus einer sozialen Ungleichheit? – Wir haben gehört, Frauen werden zwar älter, aber sie bleiben dabei nicht gesund. Und gerade in fortge­schrittenen Jahren haben wir einen deutlichen Anstieg bei psychischen und physischen Erkrankungen – chronischen Erkrankungen, wohlgemerkt.

Im Zusammenhang mit psychosozialer Gesundheit ist auch das Thema Gewalt ein wesentlicher Punkt. Jede fünfte Frau wird Opfer von Gewalt. Prävention gegen Gewalt ist ein wesentlicher Punkt, der sich im Ausbildungsprogramm für Ärztinnen und Ärzte und für Pflegepersonal entsprechend stark niederschlagen muss.

Welche Maßnahmen wurden bereits gesetzt? – Österreich hat eine nationale Strategie zur psychischen Gesundheit erarbeitet, damit einen eigenen Weg eingeschlagen und Vorbildwirkung. Demnächst wird es auch einen Maßnahmenbericht zur psychischen Gesundheit geben, und in Ausarbeitung befindet sich ein Gender-Gesundheitsbericht. Und als erstes Land in Europa – und das kann uns wirklich stolz machen – hat Öster­reich einen Aktionsplan für Frauengesundheit vorgelegt. Frau Ministerin, selbst die WHO – Sie haben es schon erwähnt – hat diese Tatsache sehr positiv hervorgehoben.

Wir sehen, viele Maßnahmen sind im Laufen, und die Frau Ministerin ist vehement dahinter, dass sie auch umgesetzt werden.

Einen Aspekt möchte ich noch ansprechen: Die genannten Punkte sind frauenpolitisch wichtig, aber sie sind vor allem gesellschaftspolitisch von hoher Relevanz. Wir, wie wir hier sitzen, die gesamte Regierung, alle, aber gerade auch Institutionen, die sich mit Gesundheit befassen, sind aufgefordert, ihr gesamtes Know-how in die Debatte einzubringen, sodass wirklich multisektorale Lösungen erarbeitet werden können, um


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