Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 144

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ren Satz in diesem Antrag, und der geht in die Richtung, dass dann, wenn sie sich streiten, am Schluss die Ministerin entscheidet – der Minister, falls es einmal eine Änderung gibt. Und das ist, bitte – blicken wir in die österreichische Geschichte zurück, so können wir das feststellen –, wenn es um diesen Ausgleich zwischen Bundes­ländern und den Bundesministerien ging, eigentlich in anderen Bereichen nie passiert. Es wird auch in diesem Bereich nicht passieren. Also ihr stimmt wegen etwas nicht zu, was zu 99,9 Prozent nie eintreffen wird. Das ist bitte nicht mehr nachvollziehbar! (Beifall bei den Grünen.)

Jetzt lassen Sie mich auf einiges eingehen, was auch die Menschen bewegt, und da kann ich nur auf einen wesentlichen Punkt eingehen: Es gibt große Ängste vor der gemeinsamen Schule, und ich höre immer wieder, es gebe eine Nivellierung nach unten. Lassen Sie es mich kurz machen: Eine gemeinsame Schule hat dort, wo sie korrekt eingeführt wird, dort, wo man darauf schaut, dass die Kinder gefördert werden, die gegenteiligen Auswirkungen. Südtirol – ohne eine gymnasiale Unterstufe! – hat speziell im Spitzenbereich wesentlich mehr Spitzenschülerinnen und Spitzenschüler als beispielsweise Nordtirol – mit diesem Modell, das wir Grüne wollen!

Südtirol hat übrigens im unteren Bereich auch nur halb so viele Risikoschülerinnen und Risikoschüler. Also orientieren wir uns doch bitte nicht an Gesamtschulmodellen, die nicht funktionieren – die gibt es auch –, sondern orientieren wir uns an jenen Modellen, die funktionieren! (Beifall bei den Grünen.)

Und da kommt noch einige Arbeit auf uns zu, meine Damen und Herren, da kommt viel Arbeit auf uns zu – auch auf den künftigen Finanzminister oder die künftige Finanz­ministerin! Denn: Die Südtiroler geben natürlich auch mehr Geld in dieses System hinein, und die Südtiroler haben auch ein besseres Verhältnis zwischen Schülerinnen und Lehrern als wir in Österreich. Wir müssen diese Lehrerinnen und Lehrer besser unterstützen.

Lesen Sie bitte in der heutigen Ausgabe des „Falter“ nach, dort gibt es ein Interview des Redakteurs mit mehreren Lehrerinnen und Lehrern an Neuen Mittelschulen, und das Ergebnis ist klar: Das jetzige System ist ungerecht, es schützt die Privilegierten vor jenen, die nicht privilegiert sind. – Mit uns Grünen geht das ganz sicher nicht! Wir von den Grünen wollen mehr Bildungsgerechtigkeit, und wir haben mit diesem Gesetz einiges davon erreicht, darauf sind wir stolz.

Ich ersuche wirklich, sich das noch einmal zu überlegen. Mit den Freiheitlichen wird es nicht gehen, aber vielleicht mit den NEOS. Denn: Das ist ein Paket, das in die richtige Richtung weist, dieses Paket bringt Fortschritte. Ich ersuche um Zustimmung. (Beifall bei den Grünen.)

15.11


Präsidentin Doris Bures: Es hat sich die Frau Bundesministerin Dr. Hammerschmid zu Wort gemeldet. – Bitte, Frau Ministerin.

 


15.11.16

Bundesministerin für Bildung Mag. Dr. Sonja Hammerschmid: Geschätzte Frau Präsidentin! Mitglieder des Hohen Hauses! Liebe Zuseherinnen und Zuseher an den Fernsehgeräten! Glauben Sie mir, das Bildungsministerium und ich selbst wissen sehr genau, wo die Probleme in unserem Schulsystem liegen, und unser Ziel ist es, raschestmöglich auf diese zu reagieren.

Beim Thema Stärkung der Grundkompetenzen haben wir, Herr Kollege Lugar, längst reagiert, denn wir haben gemeinsam mit der Schulaufsicht und gemeinsam mit den Pädagogischen Hochschulen aufgrund der Bildungsstandarddaten, die wir endlich haben und die uns einen Einblick ins System geben, jene Schulen identifiziert, die


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