Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 153

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wollen, dann sind wir wirklich alle verloren, denn dort ist die Dramatik am allerspür­barsten.

Da muss man schon eines sagen: Der Bildungskompass oder was davon übrigge­blieben ist, ist vielleicht wieder besser als vorher, aber nicht gut genug. Das sind nicht die Ansprüche, die wir an das stellen, was die Kleinsten in unserem Land wirklich brauchen, das ist nicht gut genug. Das ist nicht die Qualität der Politik, die wir uns hier erwarten. Wir wissen, dass im elementaren Bildungsbereich die Investitionen nicht nur am allerwichtigsten sind, sondern nachweislich auch am wirksamsten. Deshalb können wir uns nur wünschen: Nach der Bildungsreform ist vor der Bildungsreform. Gehen wir bitte, denn das ist am allerdringlichsten, das Thema der Elementarpädagogik an! (Beifall bei den NEOS.)

15.36


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Hofinger zu Wort. – Bitte.

 


15.36.05

Abgeordneter Ing. Manfred Hofinger (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Bundesminister! Hohes Haus! Es freut mich heute ganz besonders, dass wir diese Bildungsreform umsetzen und beschließen können (Ruf bei der FPÖ: Wirklich?! Das freut dich?!), denn es ist wirklich ein großes Paket. Es stellt sich immer wieder die Frage, wieso solche Bildungspakete, solche Reformpakete so schwer umzusetzen sind. Aber es ist natür­lich eine Folge aus dem Umstand, dass sich erstens die Gesellschaft wandelt, dass die Herausforderungen immer größer werden, der Migrantenanteil in den Städten immer größer wird, sich die Arbeitswelt und die Gesellschaft ändern, aber genauso ist es das Stadt-Land-Gefälle. Also es kommen sehr viele unterschiedliche Interessen zusam­men, die man unter einen Hut bringen muss, und das ist nicht einfach. Ich bedanke mich bei allen, die sich darum bemüht haben, und es freut mich, dass wir dieses Paket jetzt beschließen können.

Als Abgeordneter aus einer ländlichen Region möchte ich drei Punkte herausgreifen, die mich besonders bewegen und berühren, worin ich, wie ich glaube, auch für unsere Region große Vorteile sehe: Das ist einerseits natürlich die Clusterbildung. Wir haben das in der Praxis zu Hause schon einmal durchgearbeitet. Eine Direktorin hat zwei oder drei Schulen mitbetreut, und das hat super funktioniert, wunderbar funktioniert. Ich sehe auch die freiwillige Clusterbildung mit Zusammenschlüssen von bis zu acht Schulen als eine sehr gute Möglichkeit, die Kleinschulen erhalten zu können.

Zweitens das Autonomie-Paket: Das ist von den Schulen selbst gekommen. Sie möchten mehr Mitbestimmung haben, und mit diesem Paket tragen wir dem Rech­nung. Künftig können sie die Klassenschülerzahlen bestimmen, Schwerpunkte setzen, bei der Lehrerbestellung mitreden, die Stundenlänge selbst bestimmen. Warum gibt es diese Forderung? – Weil natürlich die Eltern, Lehrer und Schüler am besten wissen, welche Dinge vor Ort gebraucht werden.

Drittens: Auch das Organisationspaket gefällt mir sehr gut, vor allem die Einrichtung dieser Bildungsdirektionen. Es wird mit dem Behörden-Fleckerlteppich aufgeräumt und mehr Transparenz geschaffen, ich glaube, auch das ist eine sehr moderne Qualitäts­sicherung.

Das Bildungspaket ist aber unweigerlich ein Organisationspaket, das muss uns schon bewusst sein. Ein nächster Schritt muss natürlich ein Paket sein, in dem die Pädagogik noch mehr im Vordergrund steht. Das wird Geld kosten, aber ich glaube, wir müssen es unbedingt schaffen, das umzusetzen, denn die Bildungslandschaft entwickelt sich immer weiter, und es wird sicher nicht das letzte Bildungspaket gewesen sein.

 


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