Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 158

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Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Schmid. – Bitte.

 


15.46.46

Abgeordneter Gerhard Schmid (ohne Klubzugehörigkeit): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesminister! Bildung ist einer der wichtigsten Grundsteine eines erfolgreichen beruflichen Lebensweges. Das österreichische Bildungswesen in dessen Vielfalt genießt national und international einen guten Ruf. Politische Einflussnahme ist der Bildung jedoch nicht förderlich.

Wenngleich Technik und Wirtschaft einer anhaltenden Weiterentwicklung ausgesetzt sind, werden Reformen, welche der Entwicklung angepasst sind, erforderlich. Zu be­ach­ten ist dabei, dass zahlreiche Reformen einen nicht unerheblichen Rückschritt zur Folge hatten, sodass nunmehr nicht unerhebliche finanzielle Aufwendungen erforder­lich werden, um zum Beispiel das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung wiederher­zustellen.

Die Bildung einer Gesamtschule für 10- bis 14-Jährige ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Der mögliche Wechsel in unterschiedliche Schultypen unter Berücksichtigung der Entwicklung und Eignung muss erhalten bleiben. Die Umbenennung ehemaliger Hauptschulen in nunmehr Neue Mittelschulen stellt eine reine Kosmetik dar. Entschei­dend ist das Ausbildungsziel. Seitens der Wirtschaft wird wiederholt Klage darüber geführt, dass nicht unerhebliche Defizite – in Rechtschreibung, der deutschen Sprache generell wie auch in Mathematik – diese Bildungspolitik infrage stellen. (Abg. Öllinger: Das ist eine alte … Forderung!)

Die Bildung sogenannter Cluster ist für das Lehrpersonal wie auch die Direktoren in deren Gesamtheit von acht Schuleinheiten abzulehnen. Durch vielfach ausgebranntes Lehrpersonal besteht ein Konfliktpotenzial zu den Schülern. Erinnern wir uns an unsere Schulzeit: Ein schulpsychologischer Dienst für Lehrkräfte wie auch für Schüler war nicht gegeben und vorstellbar. Das ist ein weiterer teurer Ausbau der bürokratischen Verwaltung, anstatt dieses Geld sinnvoll direkt in die Bildung zu investieren. Das ist nicht nachvollziehbar und erweckt den Anschein der Schaffung neuer Versor­gungsposten neben neuer bürokratischer Hürden für Schüler und Lehrer.

Ein konstruktives und kontinuierliches Verhältnis zwischen Schülern, Eltern und Leh­rerschaft ist Grundlage eines positiven Schulerfolges, dieses wird angesichts des zu erwartenden vielfachen Lehrerwechsels allerdings nicht gegeben sein. Erforderlich sind pädagogische Verbesserungen, einer überbordenden Verwaltung kann kein Verständ­nis entgegengebracht werden.

Kommt man nun zur universitären Ausbildung, ist festzustellen, dass deren finanzielle Absicherung eine Voraussetzung darstellt. Bezüglich Studienwerber aus dem EU-Raum sowie dem Ausland: Deren Zulassungsbegrenzungen sind einzuhalten. Darüber hinaus erscheinen Studiengebühren angebracht. Erfolgreiche Studienabgänger sind zu einer zeitlich begrenzten Tätigkeit, zum Beispiel für fünf Jahre, in Österreich zu verpflichten.

Die Politik hat die Grundlagen einer fundierten Ausbildung auf diversen Ebenen zu schaffen, eine politische Einflussnahme ist mit Nachdruck abzulehnen. – Danke.

15.50


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Mayer. – Bitte.

 


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