Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 160

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Land, von Bezirken, befreit werden und somit zielgerichtet auf die Probleme am Schulstandort eingehen und Kinder dorthin bringen können, dass tatsächlich kein Kind mehr auf der Strecke bleibt.

Das ist unser Ziel, und dafür kämpfe ich, und dieses Gesetz ist ein wichtiger Beitrag dazu. Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

15.54


Präsidentin Doris Bures: Herr Abgeordneter Dr. Huainigg gelangt als Nächster zu Wort. – Bitte.

 


15.55.00

Abgeordneter Dr. Franz-Joseph Huainigg (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Hohes Haus! Die Bildungsreform bringt auch für behinderte Kinder wesentliche Verbesserungen. Es gibt jetzt die Möglichkeit, dass das freiwillige zehnte und elfte Schuljahr nicht nur mehr in einer Sonderschule, sondern auch an einer Regelschule besucht werden kann. Es war sehr absurd, dass ein Kind, das integriert war, dann in die Sonderschule hat gehen müssen. Das wurde jetzt geändert. Weiters findet die Elternberatung an einer neutralen Stelle, nämlich bei den Bildungsdirektionen, und nicht mehr an der Sonderschule statt. Das haben wir in Tirol erprobt, und es hat sich als sehr gut und sinnvoll erwiesen.

Eine wesentliche Maßnahme ist auch, dass LehrerInnen medizinnahe Tätigkeiten durchführen dürfen und dafür auch versichert sind. Das ist wichtig für chronisch kranke Kinder, auch wenn sie einmal auf Skiurlaub sind, dass LehrerInnen das auch freiwillig tun dürfen.

In diesem Bereich wäre mein Anliegen, dass auch Schulassistenten und Schulas­sis­tentinnen, die ja zur Unterstützung in den Klassen sind, Pflegetätigkeiten und medi­zi­nische Tätigkeiten durchführen dürfen, das müssen wir im Gesundheits- und Kran­kenpflegegesetz ändern, das ist auch ein Wunsch, der berücksichtigt werden sollte.

Und jetzt gibt es auch die Möglichkeit der Clusterbildung zwischen Sonderschulen und Regelschulen. Ich glaube, dass das auch die Möglichkeit bietet, dass die Schulen mehr zusammenarbeiten, Ressourcen bündeln, und dass dadurch eine bessere Bildung auch für behinderte Kinder möglich wird.

Was wir heute auch beschließen, ist ein Entschließungsantrag für mehr und forcierte und standardisierte Gebärdensprache in der LehrerInnenausbildung. Es ist ganz wichtig, dass gehörlose Kinder auch in ihrer Sprache, der Gebärdensprache, unterrich­tet werden.

In dem Zusammenhang ist mir besonders wichtig, dass auch LehrerInnen, die gehörlos sind, unterrichten dürfen. Wir haben die Pädagogischen Hochschulen geöffnet, wir haben die körperliche Eignung gestrichen. In Wien hat es eine Lehrerin geschafft, dass eine bilinguale Klasse, die vom Stadtschulrat aufgelöst werden sollte, jetzt doch weitergeführt wird. Das ist ein großer Erfolg, auch für die Elternbewegung. Wir sollten mehr bilinguale Klassen einrichten, in denen Gebärdensprache und Lautsprache von Native Speakern, von gehörlosen LehrerInnen unterrichtet werden.

Im Übrigen, meine Damen und Herren, bin ich der Meinung, dass die Menschenwürde in der Verfassung verankert werden sollte. Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

15.59


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Sieber. – Bitte.

 


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