Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 385

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Wir haben auch im ORF eine Quote von 45 Prozent, wir haben eine Quote an den Universitäten, und daher haben wir jetzt acht Rektorinnen – noch vor wenigen Jahren hatten wir null Rektorinnen –, hoch qualifizierte Frauen, die Universitäten leiten und sie gut lenken. Ich freue mich, dass wir im staatsnahen Bereich gemeinsam vor einiger Zeit auch die Selbstverpflichtung – ist gleich Quote – in Aufsichtsräten einführen konnten, das sind im Durchschnitt 40 Prozent, einige sind noch ein bisschen säumig.

Mit dem heutigen Beschluss der Quote in Aufsichtsräten für Unternehmen mit mehr als 1 000 MitarbeiterInnen oder börsennotierten Unternehmen wird ein weiterer wichtiger Schritt gesetzt, damit Frauen ihre Talente entfalten können (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Wie vielen Frauen hilft das wirklich?), damit Frauen zeigen können, was sie draufhaben, und damit aufgezeigt wird, dass der Sessel im Aufsichtsratsstuhl, wenn das nicht gelingt, einfach leer bleibt. Das wird sicher ganz wichtig und motivierend dafür sein, dass diese Quoten eingehalten werden, denn – ich wiederhole, was einige gesagt haben – Quoten bringen bessere Ergebnisse, Quoten erhöhen auch die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Quoten schaffen letztendlich auch in der Gesellschaft ein gleichmäßigeres und gleichgewichtigeres Bild, als wir es jetzt in vielen Bereichen haben.

Ich bedanke mich ausdrücklich beim Koalitionspartner, dass wir das jetzt – und es begleitet mich seit neun Jahren – durchsetzen konnten. – Herzlichen Dank. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen.)

20.48


Präsident Ing. Norbert Hofer: Frau Abgeordnete Dipl.-Ing. Doppelbauer gelangt zu Wort. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.

 


20.48.35

Abgeordnete Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer (NEOS): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich wollte jetzt noch die Möglichkeit ergreifen und ein bisschen aus der Praxis erzählen. Wie manche von Ihnen wissen, bin ich erst seit zwei, drei Monaten hier, und ich komme aus so einem großen Konzern, der über 1 000 Mitarbeiter hat, 140 000 global, und uns geht es hervorragend ohne die Quote. Ich erzähle Ihnen auch, warum.

Das Einzige, was sich nämlich ändern muss, damit Frauen erfolgreich sein können, das sind die Männer, und da muss man ansetzen. Die Männer müssen sich ändern. Die Männer müssen verstehen, wie ein Unternehmen erfolgreich ist. Internationale Studien zeigen es, das können Sie alle nachlesen. Frauen in Vorständen, Frauen in der Wirtschaft: Unternehmen, die viele Frauen haben, sind erfolgreicher, sind nach­haltiger, es gibt sie länger.

Deswegen gibt es für mich, wenn man den Frauen helfen will, andere Themen. Frauen kann man helfen, indem man ihnen das gleiche Gehalt zahlt, indem man ihnen Betriebskindergärten zur Verfügung stellt, über diese Zeit hinweghilft und sie nicht demoted, wie man das so schön nennt, wenn sie in Karenz gehen. Das sind die Dinge, mit denen man Frauen helfen kann, dann braucht es keine Quote.

Und die Männer müssen sich alle zuerst an der Nase nehmen und mitarbeiten, und dann werden wir alle erfolgreich sein und werden alle so gute Unternehmen und so nachhaltige Unternehmen haben, mit vielen Frauen in Führungspositionen, ohne die berühmte gläserne Decke, und dann brauchen wir schlicht und einfach keine Quote. – Herzlichen Dank. (Beifall bei den NEOS sowie der Abg. Dietrich.)

20.49

20.50.14

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

 


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