Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll190. Sitzung / Seite 36

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Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Mag. Hans Peter Doskozil: Ich bin ebenfalls überzeugt davon, dass wir Sportgroßveranstaltungen – aktuell wird über die Olympiabewerbung von Innsbruck beziehungsweise Tirol diskutiert – unterstützen müs­sen, dass es notwendig ist, da – möglicherweise aber redimensioniert; diese Diskussion gibt es ja auch beim IOC – neue Wege zu gehen.

Ich bin aber auch überzeugt davon, dass wir uns öffnen müssen; bisher hatten wir den Zugang, von Bundesseite – wie schon vorhin gesagt und ausgeführt – nur Weltmeister­schaften, Olympiaden zu unterstützen, diese zu ermöglichen. Wir müssen uns öffnen. Ich denke etwa an traditionelle Sportveranstaltungen; Götzis sei als Beispiel genannt. Wir müssen da breiter aufgestellt sein, breiter unterstützen können. Möglicherweise müs­sen wir die Fördermodalitäten verändern, aber mein Zugang ist, dass es durch diesen neuen Fördermechanismus auch möglich sein muss, mehr Veranstaltungen zu unter­stützen.

 


Präsidentin Doris Bures: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Brosz.

 


Abgeordneter Dieter Brosz, MSc (Grüne): Das neue Sportförderungsgesetz, das wir – also wir nicht, aber die Regierungsparteien – ja relativ bald, in der nächsten Stunde, hier beschließen werden, führt aus meiner Sicht dazu, dass sehr viele bestehende Struktu­ren leider einzementiert werden. Eine davon möchte ich ansprechen, und zwar: Es ist bislang schon so gewesen, dass Kombinationssportarten, wie zum Beispiel Racketlon, also Sportarten, die aus mehreren Disziplinen – Tennis, Tischtennis – kombiniert als ei­ne Gesamtsportart auftreten, nicht als förderungswürdig festgeschrieben wurden. Die be­troffenen Verbände haben sich immer wieder zu Wort gemeldet und gesagt, das wür­den sie nicht verstehen, weil es nämlich Förderkriterien gebe, die sie erfüllten; so etwa Anzahl der Mitglieder, Anzahl der Aktivitäten in den Bundesländern.

Es hat viele Gespräche gegeben, dass es eine grundsätzliche Möglichkeit geben soll, dass auch diese Sportarten gefördert werden. Jetzt gibt es in der neuen Gesetzesvor­lage wieder eine Festschreibung, dass es nach wie vor nicht möglich sein soll, dass Sportverbände, die aus mehreren Sportarten, die auch einzeln existieren, bestehen, ei­ne Förderung bekommen.

Ich wollte Sie fragen: Woran ist es gescheitert, dass da etwas Bewegung ins System kommt? Woran ist es gelegen, dass sozusagen die etablierten Sportvereine oder ‑ver­bände das wieder haben verhindern können?

 


Präsidentin Doris Bures: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Mag. Hans Peter Doskozil: Sehr geehrter Herr Abgeordneter, ich glaube nicht, dass die etablierten Vereine und Verbän­de das verhindert haben. Diese Beurteilung würde ich nicht treffen. Man darf aber nicht vergessen, dass wir derzeit, wenn es um den Spitzensport in Österreich geht, 60 Fach­verbände haben und den Spitzensport mit diesen 60 Fachverbänden definieren.

Es ist aber durchaus auch richtig, dass man sich weiterentwickeln muss, dass man mit der Zeit gehen muss, dass sich Sportarten oder Sportmodalitäten verändern. Das sieht man ja auch daran, dass sich auch das olympische Spektrum ständig erweitert bezie­hungsweise es verändert wird. Auch dieser Herausforderung stellen wir uns, aber wir wollen einen klaren und konkreten Mechanismus dahinter legen. Und der Mechanis­mus dahinter bedeutet ganz einfach, dass eine zukünftige oder neue Sportart in dieser Art und Weise, wie Sie es beschrieben haben – und davon gibt es noch einige mehr –, auch den Sprung in die Bundes-Sportorganisation schafft.

Wenn sie in die Bundes-Sportorganisation aufgenommen wird – und es hat für die eine oder andere zusätzliche Sportart schon die entsprechenden Vorgespräche gegeben (Prä­sidentin Bures gibt das Glockenzeichen), auch die entsprechenden Rückmeldungen in


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