Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll190. Sitzung / Seite 44

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die unbezahlbare, unverzichtbare wertvolle Arbeit in den Tausenden Vereinen, die ihr tag­täglich für die Gesellschaft und für die Menschen direkt leistet – vom Kindergartenkind bis zu den Pensionisten, vom Hobbysportler bis zum Spitzensport. Einer aktuellen Studie zu­folge sind in Österreich rund 500 000 Menschen – gut die Hälfte davon im Sport – mehr als 1,5 Millionen Stunden in der Woche ehrenamtlich tätig. Das ist unbezahlbar. Das ist eigentlich bewundernswert und eines großen Danke würdig. Diese Menschen verdienen einen Applaus. (Beifall bei der SPÖ.)

Das ist insbesondere zwei Parteien in diesem Haus ziemlich egal. Sie lassen keine Ge­legenheit aus, die drei Dachverbände infrage zu stellen, völlig ungerechtfertigt abzuqua­lifizieren und damit alle ehrenamtlichen FunktionärInnen, aber auch die MitarbeiterIn­nen in ein schiefes Licht zu rücken, ohne sich jemals wirklich erkundigt zu haben. (Abg. Haider: Und das sagt ausgerechnet der Systembetonierer!) Das kann ich nicht akzep­tieren. Das will ich auch nicht akzeptieren und das muss in diesen Tagen auch einmal klar gesagt werden. (Beifall bei der SPÖ.)

Niemand wird aus dem Stand Olympiasieger. Alle haben einmal klein angefangen – im Verein einer Heimatgemeinde, in einem Breitensportverein. Niemand anderer als die Breitensportverbände hat die Ressourcen, schon im Kindergarten und in Volksschulen beginnend die Kinder zu einem sportlich aktiven und gesundheitsfördernden Leben zu motivieren. Wir arbeiten mit den Sportfachverbänden sehr gut zusammen und fördern so die Talente – bis an die Weltspitze. (Zwischenruf des Abg. Peter Wurm.) Wir beglei­ten die FitnesssportlerInnen, unterstützen bei der betrieblichen Gesundheitsvorsorge, sind federführend bei der täglichen Bewegungseinheit, bilden Tausende TrainerInnen, Lehr­wartInnen und InstruktorInnen aus, sind ein ordentlicher Arbeitergeber und motivieren Frau und Herrn Österreicher mit unzähligen Initiativen zu mehr Bewegung und Sport. Dieses ist der FPÖ und den NEOS egal – und das muss einfach einmal raus! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Schimanek: Das glauben Sie ja selber nicht!)

10.26


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster hat sich Herr Abgeordneter Brosz zu Wort ge­meldet. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


10.26.33

Abgeordneter Dieter Brosz, MSc (Grüne): Frau Präsidentin! Hermann, du hast mich da jetzt erfreulicherweise nicht einbezogen. Wir haben auch ein durchaus anderes Ver­hältnis. Ich habe auch immer wieder betont, dass wir Grüne die Arbeit der Dachverbän­de schätzen. Im Übrigen gibt es ja auch nicht unbedingt immer so klare parteipolitische Zuordnungen. Es gibt auch viele, die in Dachverbänden, in Vereinen tätig sind, ohne dass ihre Tätigkeit so eindeutig politisch besetzt wäre. (Abg. Weninger: Eine politische Zugehörigkeit ist ja nicht unbedingt was Schlechtes, Herr Abgeordneter!)

Allerdings gibt es auch Dinge, bei denen man sagen muss, dass Kritik an dem Gesetz schon berechtigt ist. Du hast, glaube ich, in deiner Rede gesagt, diese Veränderung sei seit zwei bis drei Jahren vorbereitet worden. Das finde ich deshalb nicht ganz uninter­essant, weil ich da ein Zitat mitgebracht habe, das lautet: „Es ist schon angesprochen worden, das ist seit 1948, also seit der Nachkriegszeit, das kann man mit Fug und Recht behaupten, die größte Reform im Bereich der Bundes-Sportförderung.“

Dieses Zitat ist nicht von heute oder von voriger Woche, sondern aus dem Jahr 2013. Der damalige Sportminister Klug hat das von sich gegeben, als nämlich das Bundes-Sportförderungsgesetz damals beschlossen worden ist. Jetzt hast du gesagt, seit zwei bis drei Jahren gibt es einen Veränderungsprozess. Vor vier Jahren ist also das Gesetz beschlossen worden – die größte Reform der Nachkriegszeit –, und kaum war es be­schlossen, ist der Reformprozess losgegangen, weil das Gesetz offenbar nicht funktio­niert hat. Damals hat es übrigens geheißen, das Gesetz sei die Reaktion auf Rio ge-


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