Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll190. Sitzung / Seite 51

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Der Bund, in diesem Fall die Bundeseinrichtung, wandelt sich vom Amt zum Dienst­leister. Diese Nachricht wird mit der heutigen Novelle beschlossen, so hoffe ich zumin­dest.

Die bisherige Förderpraxis für Sportverbände und Veranstaltungen hat gezeigt, dass es einige Probleme und Hemmschwellen gibt. Aus diesem Grund hat unser Sportmi­nister Hans Peter Doskozil mit Unterstützung der Bundes-Sportorganisation einen ra­dikalen Schnitt gemacht und Verbesserungen erarbeitet.

Ich darf hier einige Punkte aufzählen: Die Mehrgleisigkeiten werden abgeschafft. Die Ab­wicklung wird künftig in eine schlanke GmbH ausgelagert. Alle Förderungsangelegen­heiten werden im Sinne eines One-Stop-Shops erledigt. Die Öffentlichkeit wird über In­ternet informiert, dadurch entsteht eine gesteigerte Transparenz. Die Förderzeiträume werden auf vier Jahre ausgedehnt, dadurch können die Vereine und die Sportverbände sicherer planen.

ExpertInnen der neuen Bundes Sport GmbH begegnen jetzt den FunktionärInnen der Sportverbände auf Augenhöhe und beraten diese in Förderangelegenheiten und bei Groß­veranstaltungen. Die Bundes Sport GmbH übernimmt auch die Koordination der Bun­dessporteinrichtungen, der sportmedizinischen und sportwissenschaftlichen Betreuung des Bundes.

Was mich an der optimierten Struktur besonders freut, ist der Umstand, dass in weite­rer Folge eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Breitensport und dem Leistungs- und Spitzensport stattfindet und auch mit dem Behindertensport eine Verbindung her­gestellt wird. Wir schaffen hiermit gute Voraussetzungen, unter denen österreichische Sportlerinnen und Sportler ihre Leistungen unter Beweis stellen können. – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

10.51


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Weigers­torfer. – Bitte.

 


10.51.18

Abgeordnete Ulrike Weigerstorfer (STRONACH): Frau Präsidentin! Herr Minister! Wer­tes Hohes Haus! Wir alle wissen, dass Sport gesellschaftlich unheimlich wichtig ist, und wir alle wissen, dass der Sport ohne Unterstützung aus der Wirtschaft und vor allem auch aus der Politik sehr schwer überleben kann.

Jetzt soll mit diesem neuen Bundes-Sportförderungsgesetz eine umfassende Reform der Sportförderung auf den Weg gebracht werden – insoweit ist das gut. Ich darf auch die gut gemeinten Worte des Herrn Ministers aus einem Interview vom 2. Juni erwäh­nen, der klarstellte, dass er mit diesem Gesetz endlich Licht ins Dickicht des Förder­dschungels bringen möchte und dieses Gesetz für mehr Effizienz, Transparenz und Nach­haltigkeit sorgen soll. Der Sportler sollte wieder in den Mittelpunkt kommen.

Das heißt, wir sehen schon, dass es durch dieses „wieder“ auch ein bisschen eine Klar­stellung war, dass das offensichtlich nicht immer so war. Jetzt nehme ich das einmal sehr positiv und sage, dass der Herr Minister da tatsächlich etwas ändern will. Die Fra­ge ist, ob es mit diesem Gesetz auch gelungen ist. Viele Vorredner haben es schon ge­sagt, und ich muss mich leider auch anschließen und in die gleiche Kerbe schlagen: Ich denke nicht, dass mit diesem neuen Gesetz wirklich die Mittel zum Endverbraucher, zum Sportler kommen, sondern wieder sehr viele Dinge am Weg dorthin verlorengehen. Das sind Dinge, die jetzt nicht nur die Oppositionsparteien hinterfragen, sondern auch der Rechnungshof hat diesbezüglich auch schon mehrfach aufgezeigt.

Drei Punkte möchte ich explizit herausnehmen, die ich in der Umsetzung sehr, sehr falsch finde, dass nämlich nach wie vor der Fördergeber der Fördernehmer ist. Da ist


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