Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll190. Sitzung / Seite 133

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tenvertreter auch aus einer Behindertenorganisation kommen muss und selbst Behin­derter sein soll (Abg. Brosz: Wen hat der Schüssel entsandt? Das würde mich jetzt in­teressieren!) – denn Sie wollen ja auch nicht, Herr Kollege Brosz, dass Frauen durch Män­ner vertreten werden, sondern Frauen auch durch Frauen vertreten werden. Ebenso ist es auch selbstverständlich, dass Behinderte durch Behinderte vertreten werden sollen. (Abg. Brosz: Sagen Sie, wen der Schüssel entsandt hat!)

Und so können wir heute hier dafür danken, dass nicht nur unser Behindertenvertreter Franz-Joseph Huainigg das gefordert hat, sondern dass auch Frau Kollegin Jarmer ge­sagt hat, dass wir jetzt eine gesetzliche Regelung schaffen müssen.

Aber ich sage Ihnen, liebe Damen und Herren und liebe Zuseherinnen und Zuseher: Wenn wir weniger direkte Regelungen im Gesetz hätten, wäre es mir lieber, und wenn mehr der Hausverstand obsiegen würde, sodass wir nicht ein Gesetz bräuchten, um den Bundeskanzler dazu aufzufordern, zum Behindertenvertreter auch wirklich einen Behin­derten auszuwählen. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Cap: Aber der Schüs­sel? – Abg. Brosz: Wen hat der entsandt? – Rufe: Genau! Wen hat der entsandt? – Der Gusenbauer nicht? – Abg. Wöginger: Der war selber drinnen!)

14.19


Präsident Ing. Norbert Hofer: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Jarmer. – Bitte.

 


14.19.57

Abgeordnete Mag. Helene Jarmer (Grüne) (in Übersetzung durch einen Gebärden­sprachdolmetscher): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin Duzdar! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Meine Vorredner haben es bereits teilweise erklärt, ich sage nur: Gott sei Dank, endlich – end­lich! – darf ein Mensch mit Behinderung Menschen mit Behinderungen vertreten! Wir sind also auf dem richtigen Weg.

Die KollegInnen und meine VorrednerInnen haben auch schon betont, dass es mit den Almosen und mit dem Mitleid, das diese Menschen brauchen, weil sie sich ja selbst nicht vertreten können, vorbei ist. Ja, sie können sich selbst vertreten! Aber ich muss auch dazusagen, dass diese Geschichte und diese Thematik nicht mit diesem Schritt beendet ist, sondern dass es nur ein Schritt in die richtige Richtung ist.

Es ist auch wichtig, dass im öffentlich-rechtlichen Bereich, auch beim ORF, Menschen mit Behinderungen sichtbar gemacht werden und dass dieses Leben als normal nach außen getragen wird und nicht in der Weise, dass Menschen nach einem Schicksals­schlag, beispielsweise einem Sportunfall, vor die Kamera kommen und erzählen dür­fen, dass sie eine Behinderung erworben haben, und dann gesagt wird: Ach, wie schlimm, wie traurig, mein Beileid!, et cetera, et cetera.

Nein, das sind Menschen in unserer Gesellschaft, die einen normalen Beruf haben, die einen normalen Alltag haben und die auch an politischen Diskussionen, an Debatten teil­nehmen müssen – auch im Fernsehen. Und sie sollten zu allen verschiedenen Themen im Fernsehen und auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen einen Platz bekommen. Das soll eine Selbstverständlichkeit werden, diese Inklusion soll gelebt werden!

Ich möchte mich auch bei allen, die diesen Antrag unterstützen, bedanken. Es ist ein kleiner Schritt, und zwar in die richtige Richtung. – Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten von SPÖ und ÖVP.)

14.21


Präsident Ing. Norbert Hofer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Doppler. – Bitte.

 


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