Alles andere wäre ja sinnlos. Es geht immer nur um das Unternehmen, das die Beschäftigten tatsächlich auch anstellt, egal, in welcher Form das auch ist. Es kann natürlich nicht sein, dass eine Firma, die Leiharbeitskräfte anstellt und dann verleiht, über die Verleihung den Nettoeffekt erzielt. Das ist natürlich ausgeschlossen. Sie werden das dann sehen.
Der zweite Punkt, über den hier abgestimmt werden soll, ist die Erhöhung des Haftungsrahmens im Bereich der ÖHT für Investitionen im Tourismus. Da wird der Haftungsrahmen aufgrund der intensiven Nachfrage aus dem Tourismusbereich von 250 Millionen € auf 375 Millionen € erhöht. Das ist auch ein sehr schönes Zeichen, weil wir sehen, dass intensive Investitionsvorhaben im Tourismus getätigt werden, der eine der zentralen Leitbranchen ist, wenn es in den letzten Jahren um Investitionen gegangen ist.
Wir haben auch hier eine sehr solide Entwicklung. Ich möchte mich beim Tourismus explizit bedanken, bei allen Expertinnen und Experten, die dort unterstützend tätig sind. Infrastrukturinvestitionen sind in diesem Bereich sehr, sehr notwendig, um die Attraktivität des Standorts auch zu erhalten. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)
19.56
Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Hauser. – Bitte.
19.56
Abgeordneter Mag. Gerald Hauser (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Hohes Haus! Es ist selbstverständlich erfreulich, dass wir heute das Haftungsvolumen für die Tourismusbranche um 125 Millionen € ausweiten; Gott sei Dank passiert dieser Schritt. Fakt aber ist, Kollege Obernosterer, dass keiner anderen Branche als eben der Tourismusbranche von dieser Regierung – von ÖVP und SPÖ – während dieser Legislaturperiode ein so schwerer Rucksack umgebunden wurde. Der Tourismus ist die meistbelastete Branche, und das macht uns und mich betroffen, weil der Tourismus nämlich grundsätzlich auch für Arbeitsplätze im ländlichen Raum sorgt, was immer wieder in den Sonntagsreden festgestellt wird. Wenn man aber die Aktivitäten dieser Regierung gegenüber dem Tourismus betrachtet, so war das ein massiver Rucksack, welcher der Tourismuswirtschaft umgebunden wurde.
Uns wäre es ja an sich viel lieber, wenn die Tourismuswirtschaft aus eigener Kraft ohne zusätzliche Haftungen Finanzierungen zustande bringen würde, aber durch diese massiven Bestrafungsaktivitäten, die diese Regierung gegenüber der Tourismuswirtschaft gesetzt hat, sind Haftungsausweitungen erforderlich, weil sonst Investitionen nahezu niemals stattfinden würden.
Das ist die derzeitige Situation, die auch durch aktuelle Zahlen, wie sie zum Beispiel in der Deloitte-Studie, die von der Hoteliervereinigung in Auftrag gegeben wurde, veröffentlicht sind, voll und ganz bestätigt wird. Es ist nach wie vor so, dass die Grundstimmung in der Tourismuswirtschaft bestenfalls verhalten ist. Mit 2,99, bewertet nach einem Schulnotensystem, ist das ein Befriedigend. So sieht sich die Tourismuswirtschaft selbst. Vor allem aber gibt es durch die erschwerten Finanzierungen einen massiven Investitionsrückstau.
38 Prozent der Tourismusbetriebe sagen, dass ihnen die Investitionen deutlich erschwert wurden, und 30 Prozent der Tourismusbetriebe mussten überhaupt von Investitionen zurücktreten, weil sie keine Finanzierung zustande brachten.
Dazu ein weiteres Beispiel: Wenn ein Tourismusbetrieb 100 € mehr Umsatz macht, verbleiben 28 € beim Staat und nur 3,80 € beim Hotel. Das ist ein Missverhältnis von 1 : 8, also eine klare Niederlage zuungunsten der Tourismuswirtschaft, und das ist in Wirklichkeit eine Schlappe. Für diese Schlappe hat diese Bundesregierung von ÖVP und SPÖ gesorgt, und das müssen wir ganz massiv ändern. (Beifall bei der FPÖ.)
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