Auch im Zusammenhang mit dem Asylbereich gab es eine hohe Anzahl an Beschwerden, was die Bereitstellung von Unterkünften und die überzogene Verfahrensdauer betrifft. Wir wissen, dass es, natürlich auch aufgrund der hohen Anzahl an Flüchtlingen, die nach Österreich gekommen ist, zu Überlastungen kam, dass aber auch – wir haben erst gestern wieder darüber diskutiert – das Asyl- und Fremdenrecht in einer Art und Weise komplex geworden ist, dass es in Wirklichkeit dementsprechend schwer vollziehbar ist.
Wir haben im Ausschuss auch über die Frage der Betrauung des Vereins Menschenrechte Österreich mit dem Menschenrechtsmonitoring im Zusammenhang mit Abschiebungen diskutiert. Es hat mich sehr gefreut, Herr Volksanwalt Fichtenbauer, dass Sie da auch gesagt haben, dass wir doch sehen, dass das höchstwahrscheinlich nicht in dem Ausmaß miteinander vereinbar ist, dass der Verein Menschenrechte Österreich einerseits versucht, an den Abschiebungen teilzunehmen, und andererseits gleichzeitig das Monitoring machen soll. Dann stellt sich auch die Frage, ob die Dolmetschleistung zusätzlich noch möglich ist.
Mich freut es besonders, dass diese Dinge angesprochen werden, die vor allem uns Parlamentarier dabei helfen, da weiter nachzufassen. Ich habe gerade im Zusammenhang mit dieser Frage eine Anfrage an das Innenministerium gestellt, wie denn das genau ist, wer ganz konkret im Zusammenhang mit den Abschiebungen oder der Dolmetschleistung wofür zuständig ist. Das ist etwas, woran wir einfach sehen, dass wir Parlamentarier durch Ihre Arbeit entsprechend parlamentarisch weiterarbeiten können.
Zu der tragischen Situation am Brunnenmarkt: Ich glaube, da ist durch den Bericht der Volksanwaltschaft noch einmal sehr klar dargelegt worden, welches unerträgliche Multiorganversagen es gab, dass da in jeglicher Sphäre, die dem Staat zuzuordnen ist, Fehler gemacht wurden. All das hat dazu geführt, dass wir es nicht geschafft haben, diesen tragischen Mord zu verhindern. Noch einmal vielen Dank für diesen Teil des Berichts, und ich hoffe, dass wir daraus die entsprechenden Schlüsse ziehen!
Abschließend: Ich freue mich auf weitere Jahre der Zusammenarbeit und danke Ihnen für die sehr umfassende und sehr aufklärende Arbeit und für diese zwei großartigen Berichte. – Vielen Dank. (Beifall bei den NEOS.)
22.43
Präsidentin Doris Bures: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Kirchgatterer zu Wort. – Bitte.
22.43
Abgeordneter Franz Kirchgatterer (SPÖ): Frau Nationalratspräsidentin! Frau Volksanwältin! Meine Herren Volksanwälte! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Die Volksanwaltschaft leistet sehr, sehr gute Arbeit, das ist schon mehrfach betont worden, auch und besonders im Menschenrechtsbereich. Ich denke, die unangemeldeten Kontrollen von Expertinnen und Experten, der uneingeschränkte Zutritt, die vertraulichen Gespräche, Auskünfte über Gesundheit und Medikamente, die Unabhängigkeit sind die Grundpfeiler des großen Vertrauens, die Grundpfeiler der Wertschätzung der Volksanwaltschaft durch die Österreicherinnen und Österreicher.
Auf drei Punkte des Berichts möchte ich eingehen und diese unterstreichen:
Erstens: Es wird von der Volksanwaltschaft darauf hingewiesen, dass bei Polizeieinsätzen bei Demonstrationen sorgfältig abzuwägen ist, ob eine sogenannte Kesselbildung notwendig, gerechtfertigt und verhältnismäßig ist, und die Kesselbildung soll so kurz wie möglich dauern. Es ist sehr wichtig, dass darauf geachtet wird.
Der zweite Punkt, der schon mehrfach erwähnt wurde, betrifft Alten- und Pflegeheime: 125 Einrichtungen unterschiedlicher Größe und Trägerschaft wurden besucht, 37 Fol-
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