Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll199. Sitzung / Seite 17

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Wir werden am Sonntag auch entscheiden, ob Österreich seine internationale Ver­antwortung wahrnehmen wird oder nicht. Österreich übernimmt mit dem EU-Rats­vorsitz im nächsten Jahr große internationale Verantwortung. Die wichtigste Klimakon­ferenz der nächsten Jahre findet nächstes Jahr während unseres Ratsvorsitzes statt. Alle Weichenstellungen auf EU-Ebene, wie die Zukunft der Energiewende ausschauen wird, werden während unserer Ratsvorsitzzeit erfolgen. Österreich entscheidet am Sonntag, ob wir diese große Aufgabe verantwortungsvoll wahrnehmen werden oder nicht. (Beifall bei den Grünen.)

Wir werden auch entscheiden, ob unsere Unternehmen in der Energiewende vorne dabei sind oder nicht. Auf dem Spiel steht, ob es die Jobs der Zukunft in China oder in Europa, in Österreich geben wird. China marschiert, China investiert mehr in erneuer­bare Energie als die EU. Wir entscheiden heute, ob in Zukunft die Jobs zum Beispiel in der Automobilindustrie in China oder in Europa sein werden.

Wir Grüne kämpfen dafür, dass die Unternehmen die richtigen Rahmenbedingungen bekommen, um in Zukunft in der Energiewende im Spitzenfeld zu liegen, und wir wer­den weiter dafür kämpfen.

Wir kämpfen dafür, dass vor allem junge Menschen in Zukunft die richtige Ausbildung erhalten, um auch 2050 noch einen guten Job zu bekommen.

Wir kämpfen dafür, dass alle Menschen bei der Energiewende mitmachen können und dabei sein können. Wir wollen ihnen helfen, dass sie ihren alten Ölkessel endlich raushauen und auf ein erneuerbares Energiesystem umsteigen können. Das ist leist­bar. Klimafreundliches Wohnen ist leistbar, und nur leistbares Wohnen ist auch klima-freundlich.

Wir kämpfen dafür, dass sich Familien nicht zwei Autos leisten müssen. Das ist auch eine soziale Verantwortung. Wir wollen, dass sie auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen können. Wir wollen, dass für sie, wenn sie ein Auto brauchen, das Elektro­auto billiger ist als ein Dieselauto. Das entscheiden wir hier im Parlament, durch die Rahmenbedingungen, die wir hier setzen. (Beifall bei den Grünen.)

Wir entscheiden, ob die Verursacher für die Umweltverschmutzung zahlen oder die­jenigen, die nichts dafür können. Wir brauchen eine echte ökologische Steuerreform und eine CO2-Steuer, die nicht wie bei Ihnen durch andere Maßnahmen gleich wieder konterkariert wird, wenn man andere Umweltabgaben streicht. Wir brauchen eine echte ökologische Steuerreform, die auch in Richtung Umwelt steuert.

Klimapolitik betrifft alle Politikbereiche. Klimapolitik betrifft alle konkreten Lebens­ver­hältnisse. Österreich entscheidet. Entscheiden wir gut, denn es steht alles auf dem Spiel! Damit Österreich in Zukunft weiter gut entscheiden kann, braucht eine nächste Bundesregierung ganz sicher ein eigenständiges, starkes und engagiertes Klima-, Energie- und Umweltministerium. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

9.19


Präsidentin Doris Bures: Nun hat sich Herr Bundesminister Dipl.-Ing. Rupprechter zu Wort gemeldet. Herr Bundesminister, Ihre Redezeit soll 10 Minuten nicht über­schrei­ten. – Bitte.

 


9.20.04

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Hohes Haus! (Abg. Pirklhuber: Aber keine Schmährede!) Frau Abgeordnete Brunner, ich gebe Ihnen völlig recht, der Kampf gegen den Klima-wandel ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit, wenn nicht die größte überhaupt, und damit ein Anliegen für die Politik, für die Wirtschaft, für die Gesell-


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