Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll199. Sitzung / Seite 84

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viele andere Verträge Vorbild sein kann, in denen es das noch nicht gibt. (Abg. Kogler: 1 500 Seiten, Sie fliegen schon auf der fünften aus der Kurve!)

Das allein ist ein Grund dafür, dass ich stolz auf unsere österreichischen Verhandler bin, die diese Dinge in dieser Zeit weitergebracht haben (Abg. Stefan: Kern?!) und oft daheim dafür geschimpft worden sind – auch der Herr Faymann, ich gebe es zu –, die dafür eingetreten sind und jetzt ein Ergebnis auf den Tisch legen können. Das sollte man loben, darauf sollte man stolz sein und man sollte sagen: eine gute Aktion für Europa. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich sage das deshalb, weil ich weiß, dass in diesem Vertrag gerade für die Landwirt­schaft, gerade für die mittleren Unternehmen wichtige Punkte geregelt sind. Ich wün­sche mir, dass dieses Thema rasch abgeschlossen wird, weil ein viel wichtigeres Thema auf uns zukommt: Wenn der Brexit tatsächlich so kommt, wie er derzeit in England, im UK diskutiert wird, dann wird das ein Kracher. Dann wird es nicht darum gehen, ob irgendwo ein Richter vielleicht irgendeine Gage bekommt und dort angestellt ist oder um solche Dinge, die auch wichtig sind (Abg. Steinhauser: Darum geht es ja gar nicht! Sie haben nicht verstanden, worum es geht! Sie reden irgendwas daher!), dann wird es um die Frage gehen, ob wir gemeinsam für Europa noch eine große Idee haben und verkraften, dass ein so großes Land wie Großbritannien eigene Wege geht – und das in einer Zeit, in der gleichzeitig andere Themen auch fertigverhandelt werden.

Das Mercosur-Abkommen steht zur Abstimmung an. Sehen wir Mercosur und den Brexit gemeinsam, dann tauchen tatsächlich Fragen auf, bei denen unsere Hand­lungsfähigkeit gefordert ist und bei denen wir tatsächlich unseren Auftrag, für die Men­schen einzutreten, ernst nehmen müssen. (Präsident Hofer übernimmt den Vorsitz.)

Ich kann da nur aufrufen: Seid ein bisschen mutig! Seid ein bisschen zuversichtlich und fürchtet euch nicht vor allem! Denkt mit und habt ein bisschen Vertrauen in gute Leute! (Abg. Kogler: Sie reden völlig an der Sache vorbei!) Es gibt auch noch Leute, die sich wirklich hineinhauen, mit ihrem ganzen Leben, sich ordentlich benehmen und auch wissen, wie man in der Öffentlichkeit auftritt. Solche Leute sollte man unterstützen! – Entschuldigung, ich habe jetzt Herrn Kogler angeschaut, das war versehentlich.

Ich bin davon überzeugt, dass wir in diesem Parlament eine wichtige Aufgabe haben und diese Aufgabe ernst nehmen. Persönlich bin ich dankbar, dass ich hier 17 Jahre tätig sein durfte. Es kommen jetzt keine großen Danksagungen meinerseits. Ich be­danke mich bei den Wählern, die mir mit ihrer Vorzugsstimme den Mut gegeben haben, hier so aufzutreten, wie es unsere Leute draußen erwarten. Ich bedanke mich bei den parlamentarischen Mitarbeitern, bei meiner Petra, beim Hans, beim Hannes, bei der Kathi, beim Roland; so viele sind es schon gewesen.

Ich muss euch ehrlich sagen: Es war eine gute Zeit! Ich bin froh, dass ich hier sein konnte, aber ich bin nicht unglücklich darüber, dass ich in Zukunft auch mehr zu anderen Dingen komme. (Anhaltender und stehend dargebrachter Beifall bei der ÖVP und Beifall bei Abgeordneten von SPÖ und Grünen sowie des Abgeordneten Scherak.)

13.00


Präsident Ing. Norbert Hofer: Besten Dank, Herr Abgeordneter, für Ihre Tätigkeit hier im Hohen Haus.

Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Dr. Matznetter. – Bitte.

 


13.00.46

Abgeordneter Dr. Christoph Matznetter (SPÖ): Herr Präsident! (Abg. Strache: Abschiedsrede? – Heiterkeit bei Abgeordneten der FPÖ. – Oh-Rufe bei Abgeordneten


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