Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll199. Sitzung / Seite 155

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Mutterschaft heute in das Joch der Karriere geführt hat, nicht ein Unsinn war, der die Frau in Wirklichkeit doppelt belastet, weil sie in Wirklichkeit, wenn ich es zu Ende denke, in einem funktionierenden Familienverband besser aufgehoben wäre. Das muss erlaubt sein. Darüber sollten wir nachdenken, nicht darüber, wie der Staat die Zuwendungen erhöhen und somit möglichst vielen Frauen eine berufliche Karriere ermöglichen kann.

Schauen Sie sich die Geburtenrate an, schauen Sie sich die Scheidungsrate an! Das ist alles haarsträubend und bestürzend. Warum haben wir auf einem Kontinent Europa, warum haben wir hier in Österreich die dreifache Scheidungsrate von Irland oder von Kroatien? (Zwischenruf des Abg. Schieder.) Darüber sollten wir nachdenken! Warum haben wir eine Geburtenrate von 1,44? Warum wollen Akademikerinnen keine Kinder mehr? Die kluge Elite stirbt aus. Die studierten Frauen bekommen keine Kinder mehr. Darüber sollten wir nachdenken!

Natürlich soll niemand arm werden und kein Alleinerziehender, egal ob Mann oder Frau, soll zulasten seiner selbst in die Armut abgleiten. (Abg. Schieder: Haben Sie schon mal nachgedacht, …?) Es ist ganz klar, dass der Staat da etwas tun muss, aber man kann das doch bitte nicht zum Credo erheben und ständig davon reden, dass die Karriere so wichtig ist für die Frauen und dass die Erziehung, die Betreuung und die staatliche Zuwendung für die Kinder das Wichtigste seien. Das Wichtigste ist das Kindeswohl, und für die Kinder ist eine funktionierende Familie das Allerbeste! – Danke schön. (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Hagen. – Abg. Maurer: Das Wichtigste ist die Selbstbestimmung der Frau! – Abg. Schieder: Dem Redner hat wohl jemand auf den Hintern gegriffen!)

16.58


Präsidentin Doris Bures: Als nächste Rednerin gelangt Frau Abgeordnete Holzinger-Vogtenhuber zu Wort. – Bitte.

 


16.58.28

Abgeordnete Daniela Holzinger-Vogtenhuber, BA (ohne Klubzugehörigkeit): Frau Präsidentin! Ich muss dem Kollegen Franz vehement widersprechen. Ich verstehe überhaupt nicht, wie man die Behauptung in den Raum stellen kann, dass Allein­erziehende nur deshalb alleinerziehend werden oder sich von ihrem Partner trennen, weil es eine Garantie gibt, dass sie nicht in Armut leben müssen, weil wir hier herinnen darum kämpfen und uns dafür einsetzen, dass alleinerziehende Frauen und Männer nicht an der Armutsgrenze leben müssen. Also das ist ja mehr als paradox! Es ist unverständlich, was da wieder vorgebracht worden ist, das ist in keinster Weise nach­vollziehbar!

Wir befinden uns in der Situation, dass wir seit 2008 über dieses wichtige Thema reden, dass seit 2008 immer wieder im Regierungsprogramm steht, dass dieses wich­tige Thema, nämlich dass alleinerziehende Elternteile nicht mehr an der Armutsgrenze leben müssen, endlich gelöst gehört. Trotzdem ist dieses Thema noch nicht gelöst und wird auch heute nicht gelöst werden.

Es liegen jetzt drei verschiedene Anträge vor, jeweils einer von der SPÖ, von der ÖVP und von der FPÖ, keine der drei Fraktionen hat jedoch vor, einen Kompromiss mit einer anderen einzugehen, um dieses Thema, um diese große Problemlage, die wir in diesem Bereich vorfinden und die wir alle gemeinsam sehen, zu lösen. (Präsident Kopf übernimmt den Vorsitz.)  

Keiner hat das vor, und die Argumente sind vorgeschoben! Ich würde ja fast behaup­ten, es könnte dreimal derselbe Antrag sein, wenn aber jeweils eine andere Fraktion draufsteht, dann stimmt man dem anderen Antrag einfach nicht zu. Das ist wirklich


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