Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll199. Sitzung / Seite 250

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in den Vordergrund stellen. Ich möchte, dass wir für diese Berufsausbildung auch insgesamt Verantwortung übernehmen.

Ich bedanke mich ausdrücklich bei den Jugendvertrauensrätinnen und Jugendvertrau­ens­räten. Sie haben 20 000  Unterschriften über die Gewerkschaftsjugend gesammelt, am letzten Parlamentstag haben sie sie mir übergeben. Diese Jugendvertrauens­rätinnen und Jugendvertrauensräte diskutieren mit, sie sind ein Teil der Demokratie in diesem Land. Ich glaube, es ist so wichtig, dass gerade diese jungen Facharbei­terinnen und Facharbeiter, die Lehrlinge, hier auch wahrgenommen werden.

Ich habe eine Bitte; Gabriel Obernosterer, ich sage dir das jetzt: Bitte schau in deiner Truppe, dass man mitstimmt! Das haben sich die Lehrlinge verdient, das ist wichtig. Es nützt auch euren Unternehmen, die jetzt schon gescheit gearbeitet haben. Ich ersuche Sie: Macht da mit! Ich glaube, dass das für die Lehrlinge sehr wichtig ist, und es ist wieder ein guter Tag für die arbeitenden Menschen. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

21.18


Präsidentin Doris Bures: Frau Abgeordnete Kucharowits gelangt als Nächste zu Wort. – Bitte.

 


21.18.53

Abgeordnete Katharina Kucharowits (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Vorweg: Es geht in der Debatte um Lehrlinge. Manche Kollegen – es waren jetzt ausschließlich Männer – drehen diese Debatte in eine Richtung, in der es um eine ganz andere Zielgruppe geht. Ich würde mir einfach einmal wünschen, dass wir, wenn wir schon über Lehrlinge diskutieren – und das passiert viel zu selten hier im Haus –, dann bitte auch über sie sprechen und nicht Lohnnebenkosten oder die Senkung der Mehrwertsteuer mit hineinnehmen. Ich halte das einfach für falsch, und ich wollte das an der Stelle sagen, weil sich nämlich rund 40 Prozent der Jugendlichen in Österreich für eine Lehre entscheiden. (Beifall bei der SPÖ.)

Sie kennen alle das österreichische System der dualen Ausbildung, eben einen Theorieteil in der Schule zu erfahren und die Praxis im Unternehmen, in der Lehr­werkstätte, wo auch immer. Das ist wirklich eine grandiose Geschichte, und wie Kollege Hechtl schon gesagt hat, sind viele Lehrlinge aus Österreich jetzt bei dem Wettbewerb dabei. Das ist ein internationaler Wettbewerb, und die schneiden einfach grandios ab; also die Verschränkung ist ein zentrales Element. Wie schon erwähnt, ist nicht jede Person in der Stadt und hat das Unternehmen und die Schule dort, sondern viele sind in den Bundesländern und haben dementsprechend geblockten Unterricht. Und zum geblockten Unterricht kann man halt nicht einfach in der Früh rausfahren und am Abend wieder retourfahren, das Pendeln funktioniert nicht.

Somit kommt es einfach zu enorm hohen Kosten. Manche Unternehmen unterstützen Lehrlinge und übernehmen diese Internatskosten, andere nicht. Wir wollen es einfach nicht weiterhin vom Glück abhängig machen, ob jemandem die Internatskosten ersetzt werden, weil das einfach ungerecht ist. Wir sagen: Schluss damit!, aber auch 21 155 junge Menschen sagen das. Es ist von der österreichischen Gewerkschaftsjugend eine Petition ins Leben gerufen worden, die, wie gesagt, von 21 155 jungen Menschen unterstützt worden ist, weil es einfach unfassbar schwierig ist, bis zu 1 300 € für Internatskosten zu zahlen. Da ist die Lehrlingsentschädigung zweimal weg, und das ist einfach ungerecht.

An dieser Stelle schöne Grüße an die Gewerkschaftsjugend, die jetzt zusammensitzt und via Livestream zuhört – hallo an dieser Stelle! Unser SPÖ-Antrag, der fordert: Weg


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