Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll199. Sitzung / Seite 324

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Palmöl ist in sehr vielen Produkten enthalten, in Margarine, zum Teil in Butter, Keksen, Babynahrung, Brotaufstrichen, Schokolade, Fertigsuppen und vielen Fertiggerichten. Neben den gesundheitlichen Risiken sind laut WWF durch Monokultur massive Schä­­den an der Umwelt und entwicklungspolitische Nachteile nachweisbar. Besonders schockierend sind auch Berichte über Zwangsarbeit von Erwachsenen und Kindern auf Palmölplantagen. Daher kann ich diesen Antrag voll und ganz unterstützen und freue mich über den Konsens unter allen Parteien. (Beifall bei der SPÖ und bei Abge­ord­neten der Grünen.)

Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Da dies auch für mich heute mein letzter Tag in einer Nationalratssitzung sein wird, möchte ich mich sehr herzlich für die Zusammenarbeit bedanken. Es gäbe durchaus einiges zu bemerken, sehr viel Positives, aber auch weniger Positives – das unterlasse ich tunlichst zu dieser späten Zeit. Doch eines ist mir schon ein Anliegen: Bei den Grünen möchte ich mich für den einen oder anderen durchaus sinnvollen Vertagungsantrag entschuldigen. (Heiterkeit und Beifall bei den Grünen.)

An die ÖVP gerichtet, möchte ich sagen: Man ist wirklich für alles verantwortlich, was man tut, aber genauso für das verantwortlich, was man nicht tut.

Ich danke Ihnen allen und wünsche Ihnen allen in Zukunft das Beste. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von Grünen und NEOS. – Abg. Pirklhuber: Bravo!)

1.04


Präsident Ing. Norbert Hofer: Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Vielen Dank für Ihren Einsatz im Hohen Haus und alles Gute für Ihre persönliche Zukunft und für Ihre Familie.

Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Mag. Kumpitsch. – Bitte.

 


1.05.31

Abgeordneter Mag. Günther Kumpitsch (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Kolleginnen und Kollegen! Jedes Jahr fällt eine Million Hektar Regenwald legalem oder illegalem Raubbau zum Opfer. Indonesien ist auf diese Weise mittlerweile zum größten Palmölproduzenten der Welt geworden. Mit diesem hemmungslosen Anbau von Ölpalmen sind nicht nur katastrophale Folgen für die Umwelt, für das Ökosystem, für bedrohte Tiere, sondern auch tragische menschliche Schicksale verbunden, wenn Tausende Menschen gezwungen sind, auf den Ölplan­tagen für einen Hungerlohn zu arbeiten und nicht in der Lage sind, ihre Familien zu ernähren. Die Folgen davon sind Armut und Flucht, und das führt zu Migration, wie wir sie gegenwärtig vielfach erleben.

Weniger bekannt ist – das hat Kollege Buchmayr vorhin ausgeführt –, dass Palmöl auch durchaus gesundheitliche Risiken in sich birgt. Palmöl ist zwar mit Abstand das günstigste Pflanzenöl, viel billiger als Sonnenblumenöl oder Rapsöl, es enthält aber auch ein Vielfaches an Schadstoffen, vor allem an Glycidyl-Fettsäureester. Das ist ein Stoff, der durch Raffinieren entsteht und bei der Verdauung im Menschen Glycidol freisetzt, was wiederum beim Menschen als krebserregende Substanz angesehen wird. Zum Mengenvergleich: Laut dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung enthält Palmöl 2,9 Milligramm Glycidol pro Kilogramm, Olivenöl oder Sojaöl enthalten hingegen nur 0,3 oder 0,4 Milligramm pro Kilogramm.

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Wir alle kennen Freunde, Bekannte oder Verwandte, die an Krebs erkrankt oder sogar gestorben sind. Wir sind oft betroffen und fragen uns, wie das möglich war, und man fühlt sich hilflos. Was wir aber tun können, ist, dass wir Untersuchungsergebnisse wie den jüngst publizierten Greenpeace-Test zu


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