Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll1. Sitzung, 9. November 2017 / Seite 36

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präsidentIn unter anderem für den ordentlichen Betrieb und die Repräsentanz des Par­laments nach außen. Was aber erwarte ich mir von einem oder einer neuen Vorsit­zenden des Parlaments? – Wir leben in einer Zeit rapider Veränderungen und sind von der Bevölkerung gewählt worden, um Lösungen für die Fragen unserer Zeit zu finden – Lösungen! Ich erwarte mir von einer Nationalratspräsidentin oder einem -präsidenten, dass sie oder er Rahmenbedingungen und ein Umfeld schafft, in dem wir im Dienst der Gesellschaft inhaltsorientiert und pragmatisch an diesen Lösungen arbeiten können.

In Zeiten wachsender Unsicherheit ist kein Platz für parteiideologische Befindlichkeiten. Vom Klimawandel bis zur Digitalisierung der Arbeitswelt, diese und viele andere The­men werden nicht durch Hetze, nicht durch Populismus, nicht durch das Ausspielen der Ärmsten unserer Gesellschaft gelöst. Ich erwarte mir von Ihnen, sich entschlossen gegen alle Versuche zu stellen, die dieses Haus trennen möchten, die das Trennende verfolgen und nicht das Einende. Es geht um Einigung. Hetze hat im österreichischen Parlament meiner Meinung nach keinen Platz verdient! (Beifall bei der Liste Pilz sowie bei Abgeordneten von SPÖ und NEOS.)

Ich selber habe die letzten Jahre in einem beruflichen Umfeld verbracht, das mir auf­gezeigt hat, in welcher Geschwindigkeit sich unsere Welt verändert. Meine Arbeit mit jungen und aufstrebenden UnternehmerInnen hat mir sowohl aufgezeigt, welche Chan­cen die Digitalisierung mit sich bringt, als auch, welche Herausforderungen und Fragen damit auf uns zukommen. Es fängt schon bei den Kindern und Jugendlichen an. Wie bereiten wir unsere Kinder und Jugendlichen auf den Umgang mit digitalen Techno­logien vor, vor allem, da es über ein Drittel der Jobs, welche sie einmal ausüben wer­den, noch gar nicht gibt. Da müssen wir uns mit dieser Tatsache konfrontieren!

Fleisch aus dem Reagenzglas, selbstfahrende Elektroautos, automatische Diagnosen von Röntgenbildern – ich spreche hier nicht von einem Science-Fiction-Roman, es sind Innovationen, die bereits im Jahr 2017 existieren. Wir müssen uns hier dem digitalen Wandel stellen, wir müssen gerade auch darauf schauen, Arbeitsplätze in Österreich zu schaffen, und dürfen diese Innovationen nicht an Silicon Valley und Co verschen­ken.

Studien zeigen, dass, basierend auf dem heutigen Stand der Technik, viele Jobs in der Zukunft automatisiert werden. Die Frage ist da: Wie unterstützen wir Menschen, die durch diese Digitalisierung vom Arbeitsmarkt verdrängt werden, und sichern ihre Teil­habe?

Ganz, ganz wichtig und eine der wichtigsten Fragen ist: Wie stellen wir sicher, dass alle Menschen in diesem digitalen Zeitalter mitgenommen werden und davon profitie­ren? Die Digitalisierung muss zum Wohle aller ausfallen.

Abschließend darf ich Sie, meine werten neuen Kolleginnen und Kollegen, liebe Abge­ordnete, noch einladen: Lassen Sie uns Probleme erkennen, Lösungen finden und die­se im Sinne aller Bürgerinnen und Bürger unseres Landes auch umsetzen! – Danke schön. (Beifall bei Liste Pilz, ÖVP und NEOS sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

11.46


Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Dr.in Angelika Win­zig. – Bitte.

 


11.46.26

Abgeordnete Dr. Angelika Winzig (ÖVP): Sehr geehrter Herr Bundespräsident! Ge­schätzte Frau Nationalratspräsidentin! Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Besu­cherinnen und Besucher, Zuseherinnen und Zuseher! Ich darf mich zunächst den Gra­tulationen meiner Vorredner an Sie, geschätzte Abgeordnete, anschließen.

 


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