Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll5. Sitzung, 20. und 21. Dezember 2017 / Seite 135

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Mit einem können Sie rechnen, nämlich dass wir als Oppositionspartei kritisch darauf schauen werden. Sie müssen sich mit unserer Kritik auseinandersetzen, und wir wer­den diese Kritik konstruktiv im Sinne der Bevölkerung äußern. (Beifall bei der SPÖ.)

21.21


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Nationalrat Rudolf Tasch­ner. Ich erteile es ihm.

 


21.21.27

Abgeordneter Mag. Dr. Rudolf Taschner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Ho­hes Haus! Unter all den wichtigen, guten und vielversprechenden Maßnahmen, die im vorliegenden Regierungsprogramm vorgestellt wurden, erlaube ich mir wieder zu dem zurückzukehren, was auch Herr Klubobmann Strolz als einen der profundesten und für die Zukunft entscheidendsten Faktoren hingestellt hat, nämlich zur Bildung und Ausbil­dung unserer Menschen.

Lassen Sie mich zunächst dem Bundeskanzler dazu gratulieren, dass er Herrn Profes­sor Faßmann zum Bildungsminister berufen hat, auf dessen Weitblick, auf dessen Pflichtgefühl und auf dessen Durchsetzungskraft wir zählen können. Diese Wahl, mei­ne sehr geehrten Damen und Herren, war optimal. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Herrn Minister Faßmann möchte ich vor allem viel Erfolg wünschen, denn die Zahl der Aufgaben, die ihm bevorstehen, ist Legion; es reicht von den Kindergärten bis hin zu den Universitäten. Ich erlaube mir, wenige – drei, vier – von den gezählt 126 Punkten im Regierungsprogramm herauszugreifen, die allein Ihr Ressort, sehr geehrter Herr Mi­nister, betreffen.

Erstens: Schon dass das Kapitel Bildung im Regierungsprogramm bei den Kindergär­ten ansetzt und deren wichtige Funktion als erste Bildungsstätte des Menschen hervor­hebt, ist bemerkenswert. Im Rahmen einer Bund-Länder-Vereinbarung wird es einen neuen verbindlichen Bildungsplan geben, damit alle Kinder gut und altersgemäß für ihre Zukunft und vor allem für die Schule vorbereitet werden und insbesondere so gut Deutsch sprechen, lesen und verstehen, dass die Sprache für sie in den künftigen Schulen kein Hindernis mehr darstellt.

Zweitens: Es war gut zu hören, dass sich die Regierung zum differenzierten Schulsys­tem bekennt, dass die einzelnen Schultypen, und zwar alle Schultypen, in ihrem Profil gestärkt werden, ja dass auch die Sonderschulen erhalten bleiben (Zwischenruf der Abg. Königsberger-Ludwig), denn die Schule hat individuell Stärken und Interessen zu entdecken und zu fördern, und sie hat gleichzeitig individuelle Förderbedürfnisse zu berücksichtigen. Nur das differenzierte Schulwesen mit seinem breiten Angebot an Schultypen kann der Vielfalt der Talente unserer Kinder gerecht werden, nur ein diffe­renziertes Schulwesen stellt die heute viel gepriesene Diversity sicher. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Drittens: Wenn von der Leistung der Schule gesprochen wird, muss man präziser sa­gen: die Leistung der in ihr unterrichtenden Lehrerpersönlichkeiten. In der Tat handelt es sich um Persönlichkeiten, deren Einsatz nicht hoch genug geschätzt werden kann. In unzähligen Gesprächen, die ich im math.space im Museumsquartier mit Lehrerinnen und Lehrern aller Schulformen führen konnte, wurde mir immer wieder versichert, wir würden so gerne die Fülle unseres Wissens weitergeben, wenn uns nicht so viele ad­ministrative, so viele unnötig kontrollierende, so viele gängelnde Hemmschuhe entge­genstünden. Darum ist es gut, dass die Regierung alle Erlässe, alle Verordnungen und alle Rundschreiben auf deren Praktikabilität und Notwendigkeit überprüft und rigoros Freiraum für ein spannendes und für ein gutes Unterrichten schafft. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

 


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