Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll5. Sitzung, 20. und 21. Dezember 2017 / Seite 156

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Was mir auch ganz wichtig ist, ist, dass wir das Frauenbudget wieder absichern. Wir brauchen auch für die Frauenhäuser finanzielle Sicherheit. Das war mir immer ein An­liegen, und wir werden das weiter garantieren.

Ein weiterer mir wichtiger Teil ist die Gesundheitsvorsorge von Frauen. Ich bin sehr froh, dass wir mit unserer Gesundheitsministerin dazu schon Gespräche führen konn­ten.

Ganz wichtig ist eine Osteoporose-Untersuchung und natürlich auch, dass wir die Ver­schlechterungen beim Mammografie-Screening wieder reparieren. Wir wissen, dass die Anzahl der Mammografie-Untersuchungen rapide zurückgegangen ist, von 63 Pro­zent in der alten Form auf 37 Prozent in der jetzigen. Es ist absolut notwendig, dass wir da wieder eine Verbesserung für die betroffenen Frauen erwirken. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Sehr wichtig ist mir auch, dass wir uns noch mehr in den Bereich der Gendermedizin vertiefen. Es ist einfach Fakt und Tatsache, dass Medikamente auf Frauen anders wir­ken als auf Männer, und damit müssen wir uns intensiv beschäftigen.

Frau Heinisch-Hosek, nur als Klarstellung: Eine Unterstützung von schwangeren Mäd­chen und Frauen impliziert nicht, dass wir an der Fristenlösung rütteln. Diese Unter­stellung, die Sie heute hier an diesem Rednerpult gemacht haben, weise ich vehement zurück! (Zwischenruf der Abg. Heinisch-Hosek.) Wir werden schwangere Frauen un­terstützen, das ist mir ein großes Anliegen. Es braucht auch Verhütung. Aber diese Un­terstellung, dass wir an der Fristenlösung rütteln, lasse ich hier nicht stehen. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Alles in allem finde ich, dass wir uns sehr ambitioniert an die Frauenpolitik herange­wagt haben. Wir werden sehr viel umsetzen, wir machen eine Frauenpolitik mit Herz und Verstand, und wir brauchen keine Opfer mehr im eigenen Land zu sein, so wie uns das eine Suffragettenpolitik jahrelang eingeredet hat. – Danke. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

22.29


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Nationalrätin Ulrike Königsberger-Ludwig. Ich darf ihr das Wort erteilen.

 


22.29.31

Abgeordnete Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich bin überzeugt davon, dass viele von uns hier im Parlament an einem gemeinsamen Ziel arbeiten möchten, nämlich daran, dass Men­schen ihr Leben so gestalten können, wie sie selbst es für richtig halten – eigenver­antwortlich und selbstbestimmt. Davon war heute auch schon oft die Rede.

Die Politik – davon bin ich auch überzeugt – muss dafür den Rahmen schaffen, inner­halb dessen man sich dann bewegen kann, Vielfalt gelebt werden kann und es Chan­cen für alle gibt, die dann auch nach ihren Möglichkeiten gelebt werden können.

Gerade im Bereich Familie und Menschen mit Behinderungen, den ich jetzt beleuchten möchte, war es uns daher in der Vergangenheit immer wichtig, Familie so zu sehen, wie sie tatsächlich ist, nämlich in allen Ausprägungen. Es gibt Eltern und Kinder, es gibt Mann und Frau in einer Familie, es gibt Patchworkfamilien, es gibt Regenbogenfa­milien und es gibt Einelternfamilien. Und alle haben das Recht, so zu leben, wie sie wollen, eigenverantwortlich und selbstbestimmt. (Beifall bei der SPÖ.)

Im Bereich von Menschen mit Behinderungen war es uns in der Vergangenheit immer wichtig, Inklusion in allen Lebensbereichen lebbar zu machen, begonnen im Kindergar­ten über die Schule bis hin zum Arbeitsmarkt. Ich bin davon überzeugt, dass Bildung und Arbeit den Grundstein für ein selbstbestimmtes Leben bilden.

 


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