dass sie gar nicht darüber nachdenken, das halte ich schon für einen wirklichen politischen Diskurs. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)
Frau Kuntzl, ich habe Ihnen am Montag in unserer konstruktiven Ausschusssitzung, die ich eigentlich genossen habe, weil sie klug und strukturiert war, auch gesagt, dass es ungezählte Studiengänge gibt, für die wir sehr gerne mehr Studierende hätten. Wir haben eine Konzentration auf einige wenige Studiengänge zu verzeichnen und wir haben viele Ressourcen in anderen Studiengängen. Also dort gibt es Chancen, und diese Chancen können auch genützt werden.
Ich will Sie darauf hinweisen, dass es schon auch einen Teil im tertiären System gibt, wo wir ein Zugangsmanagement haben, wo wir Studiengebühren haben und wo wir ein hohes Ausmaß an sozialer Durchmischung erreichen, und das ist der Fachhochschulsektor. Also ein bisschen etwas könnten die Universitäten von diesem Fachhochschulsektor ohne Weiteres lernen. (Abg. Kuntzl: Ausbau!) – Sie meinen, damit werden wenige Studierende erreicht? (Abg. Kuntzl: Nein! Sie bauen dort wenig aus!) – Ausbau, ja, dazu bekenne ich mich. (Abg. Kuntzl: Zu gering!) Wir haben derzeit 52 000 Studierende im Fachhochschulbereich, wir haben 180 000 Studierende, die im universitären Bereich aktiv sind. Man sieht, da ist schon eine ganz vernünftige Relation hergestellt, und dass dieser Bereich ausgebaut werden soll, darin stimme ich überein. Das steht auch so im Regierungsübereinkommen, und das wird erledigt. (Beifall bei ÖVP und FPÖ. – Abg. Kassegger: Steht drin!)
Frau Präsidentin, ich weiß nicht, wie lange ich sprechen darf, aber eine Sache würde ich gerne noch erwähnen.
Präsidentin Doris Bures: Herr Bundesminister, das entscheiden Sie, wie lange Sie sprechen wollen.
Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Heinz Faßmann (fortsetzend): Danke für diese Freiheit, ich werde aber dennoch Ihre Geduld nicht überbeanspruchen.
Ich möchte nur noch die Wortspenden von Frau Cox und von Frau Gamon aufgreifen. Beide haben auf die Bedeutung der Forschung, insbesondere der Grundlagenforschung, hingewiesen, und ich kann klarerweise das, was sie gesagt haben, nur unterstreichen und unterstützen. Wir müssen in Österreich, glaube ich, sehr viel mehr darüber nachdenken, wie wir Zukunft gestalten, und Zukunft gestalten wir auch über eine Grundlagenforschung, die dann zu einer innovativen Forschung wird und die dann auch noch, wenn man so will, unsere Wirtschaft, die Industrie, den Dienstleistungssektor mit innovativen Ideen befruchten wird. Wir sind ein kleines Land, eine Hochlohnregion, und das ist gut so, dass wir eine Hochlohnregion sind, aber wir werden im internationalen Wettbewerb nur dann bestehen können, wenn wir hinsichtlich der Innovationskapazität immer noch etwas nachlegen können. Das haben die beiden Damen vollkommen richtig dargestellt.
Wir sind in manchen Bereichen wirklich Weltspitze, und das muss man auch einmal ansprechen, obwohl das hier im Hohen Haus höchstwahrscheinlich eher selten diskutiert werden wird. Im Bereich der Quantenphysik sind wir wirklich gut, im Bereich der Biowissenschaften sind wir wirklich gut, im Bereich der Pharmazie sind wir ausgezeichnet. Ich muss jetzt aufpassen, weil das Fernsehen live dabei ist, dass die Kollegen, die ich jetzt nicht nenne, die aber alle gut sind, dann nicht auf mich beleidigt sind. Wir sind wirklich in vielen Bereichen sehr gut! Diese Bereiche müssen wir pflegen und weiterentwickeln, und wir werden auch im Bereich der Grundlagenforschung, sprich im Bereich des FWF, etwas machen. Das kann ich zusagen. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP und FPÖ sowie der Abg. Cox.)
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