Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung, 28. Februar 2018 / Seite 72

HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite

denten frustriert und kommen gar nicht weiter. Also was Sie hier sagen, ist reine Theo­rie und auch ziemlich polemisch, meine ich. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich möchte mich aber auf der anderen Seite ausdrücklich bei den NEOS und im Spe­ziellen bei Kollegin Gamon bedanken, denn sie haben vorgezeigt, wie konstruktive Op­position im Sinne der Studierenden geht. Ich glaube, da können sich die Kollegen von der SPÖ echt eine Scheibe abschneiden. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Abschließend möchte ich noch sagen: Ein positiver Punkt ist auch – es ist schon er­wähnt worden –, dass wir es jetzt mit einem vereinfachten System schaffen, schnell zu reagieren und internationale Spitzenkräfte an unsere Universitäten zu bringen. Damit macht man die Lehre wettbewerbsfähig, gut und besser für uns Studierende, weil wir von Topvorlesenden wirklich etwas lernen können.

Uns Jungen wird immer gesagt, wir sollen aufstehen, wenn wir etwas verändern wol­len. Ich bitte Sie alle: Stehen Sie heute für uns auf! Das ist eine echte Verbesserung. So können Sie uns Studenten wirklich helfen. – Vielen Dank. (Beifall bei ÖVP, FPÖ und NEOS.)

11.48


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet: Frau Abgeordnete Martina Kaufmann. – Bitte.

 


11.48.54

Abgeordnete Martina Kaufmann, MMSc, BA (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Werte Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus! Aber vor allem: Liebe Zuseherinnen und Zuseher, die Sie heute der Plenarsitzung folgen! Ich freue mich als Grazer Abgeordnete, meine erste Rede hier zu einem Thema zu halten, das meine Heimatstadt als Studienstandort enorm betrifft.

Wir haben in Graz 51 000 Studierende an den vier Universitäten, daher ist natürlich dieses Thema für uns besonders wichtig. Die Lehrenden, die Studierenden und auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter prägen unseren Standort, aber natürlich auch un­seren Arbeitsmarkt. Mit dem vorliegenden Gesetz gelingt es, die Humanressourcen zu erhöhen. So kann auf der einen Seite den jungen Wissenschaftlerinnen und Wissen­schaftlern eine Karriereperspektive geboten werden, und auf der anderen Seite ist es durch die Änderung des Betreuungsschlüssels möglich, Qualitätsverbesserungen in der Lehre herbeizuführen.

Dies ist meiner Meinung nach besonders wichtig, denn wer von uns kennt das nicht, man hat eine Vorlesung in einem übervollen Hörsaal? Das ist etwas, was jeder Stu­dentin, jedem Studenten in Österreich geläufig ist. Man ist einfach eine Nummer, eine Nummer, die komplett anonym ist. Eine Nachfrage bei einer Professorin, bei einem Professor ist einfach unmöglich – auch kein Wunder, denn in Studienrichtungen wie Pädagogik haben wir einen Betreuungsschlüssel von 1 : 123, bei Fremdsprachen 1 : 73 und bei den Rechtswissenschaften 1 : 70. Dadurch haben wir, wie heute auch schon einige Male angesprochen, eine relativ hohe Drop-out-Quote, nämlich zum Beispiel 72 Prozent bei den Rechtswissenschaften und 68 Prozent bei den Fremdsprachen. Das sollte für uns klarer Auftrag sein, genauer hinzuschauen und den Betreuungs­schlüssel zu ändern und damit auch ein Mehr an Qualität herauszuholen – und nicht ein Weniger, wovon die Kolleginnen und Kollegen der SPÖ die ganze Zeit sprechen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Auch ich selbst war vor einigen Jahren Teil dieser Drop-out-Quote. Ich habe mich zum damaligen Zeitpunkt für ein effizienteres System entschieden, die Fachhochschule,


HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite