Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll19. Sitzung, 17., 18. und 19. April 2018 / Seite 451

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4 700 Euro pro Schüler und in der Neuen Mittelschule auf 7 200 Euro pro Schüler. – Das war also der falsche Weg! Wir werden unsere Gymnasien natürlich unterstützen, weil sie funktionieren und weil dort wirklich gute Arbeit gemacht wurde. (Beifall bei der FPÖ.)

Was war noch auffällig in den letzten zehn Jahren? – Die Nachhilfekosten sind explo­diert, obwohl immer mehr Geld in unser Schulwesen investiert wurde. Weit über 100 Millionen Euro müssen unsere Eltern ausgeben, um Defizite der Ausbildung au­ßerhalb der Schule wettzumachen. Viele können sich das nicht leisten. Das ist ein Ar­mutszeugnis für unsere Schule!

Parallel dazu boomen die Privatschulen. Ich darf in diesem Zusammenhang den Wis­senschaftler Paul Liessmann zitieren, der zu den Privatschulen Folgendes festgestellt hat – ich zitiere –: „Wenn politisch Verantwortliche die Gesamtschule propagieren, ihre eigenen Kinder jedoch in die katholische Privatschule schicken, weiß man, was los ist.“ (Abg. Rosenkranz: Richtig, so ist es!) Diese Aussage kann ich nur unterstreichen. (Beifall bei FPÖ und ÖVP. – Abg. Rosenkranz – in Richtung SPÖ –: Da ist auch wie­der alles still da drüben!)

Es ist höchste Zeit, dass wir diese Bildungsdefizite, die mangelnden beziehungsweise nicht vorhandenen Sprachkenntnisse beim Eintritt in die Schule, endlich beseitigen. Das war das, was wir als Freiheitliche Partei über Jahre hinweg intensiv eingefordert haben: Deutsch vor Schuleintritt! Dafür wurden wir von Ihnen geprügelt, für diesen rich­tigen Ansatz wurden wir jahrelang geprügelt. (Abg. Kuntzl: Sie wurden überhaupt nicht geprügelt! – Abg. Heinisch-Hosek: Wir sind für gewaltfreie Erziehung! – Abg. Rosen­kranz: Aber wir sind nicht für hirnfreie Erziehung!) Sie wissen, ich bin im Hauptberuf Lehrer und habe das Lehramt auch jahrelang ausgeübt. Für mich war und ist es unvor­stellbar, Kinder zu unterrichten, die dem Unterricht nicht folgen können. Das ist denk­unmöglich (Beifall bei FPÖ und ÖVP) und nebenbei maximal diskriminierend, weil nämlich all die anderen Schüler, die Deutsch können, was das Unterrichtsziel betrifft, auch zurückbleiben.

Dieses System ist ungerecht. Es ist höchste Zeit, dass wir Deutschförderklassen ein­richten, die endlich einmal die Voraussetzungen dafür schaffen, dass dem Unterricht überhaupt gefolgt werden kann. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.) Das ist der richtige
Weg, das ist der richtige Ansatz, und ich bin froh, dass diese freiheitliche Idee unter der neuen Regierung jetzt endlich umgesetzt wird. (Beifall bei der FPÖ. – Bravoruf des Abg. Rosenkranz.)

10.41


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Ba­cher. – Bitte.


10.41.22

Abgeordneter Walter Bacher (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Hohes Haus! Herr Kollege Hauser, auch Regierung muss man können – Sie können es nicht! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Belakowitsch: Sie haben es auch nicht können! – Abg. Rosenkranz: Aber wir schaffen das im Gegensatz zu Ihnen!)

Das Thema Digitalisierung ist ein gutes Stichwort, denn Digitalisierung ist Teil unseres Lebens und ist für die Zukunft unseres Landes von enormer Bedeutung. Dementspre­chend ist es auch wichtig, dass in diesem Bereich investiert wird. Warum? – Weil die Kinder, die Jugendlichen und die jungen Erwachsenen die Zukunft unseres Landes tra­gen und prägen werden. Sie sind in allen Lebensbereichen mit digitalen Technologien konfrontiert, werden aber vielfach damit allein gelassen.

Junge Menschen sind mit den neuen Technologien zwar meistens sehr gut vertraut, um aber programmieren zu können, um das digitale Handwerk tatsächlich verstehen


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