Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll45. Sitzung, 25. Oktober 2018 / Seite 48

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ke, das ist mir auch – am Ende zumindest – ganz gut gelungen, sofern nicht Akteure meines Fußballklubs am Samstagnachmittag verwickelt waren, beziehungsweise die Akteure des Fußballklubs von Andi Kollross und Nurten Yılmaz – die Kenner werden wissen, was ich meine.

Diese Verrückung der Maßstäbe hat bei mir auch eine persönliche Entwicklung produziert. Ich sage Ihnen, wie es ist: Ich habe am Beginn meiner politischen Karriere gedacht, es ist ganz klar, die Verteilung von Superstars und von Mittelmaß ist krass zugunsten meiner eigenen Partei ausgefallen. Ich habe in diesen zweieinhalb Jahren festgestellt, wie der Respekt gewachsen ist vor all jenen von Ihnen, die ihr Leben dieser Aufgabe widmen, die diese Verantwortung übernommen haben, die ja nicht immer dankbar ist, die nicht immer nur eine ist, die mit Vergnügen verbunden ist. In der Öffentlichkeit existieren ja viele Vorstellungen, wie lustig das in allen Lebensphasen wirklich ist. Ich muss sagen, ich habe auch Respekt – noch viel mehr Respekt – vor jenen entwickelt, die nicht nur in diesem Haus, sondern draußen im Sinne unserer Gemeinschaft arbeiten: den Bürgermeistern, den Gemeindevertretern, die mit viel Undank, aber großem Engagement und mit großer Leidenschaft unsere Gemeinschaft zusammenhalten. Ihnen gilt mein besonderer Dank. (Beifall bei SPÖ, ÖVP, NEOS und Liste Pilz.)

Eine Bemerkung sei mir erlaubt, im Sinne der Glaubwürdigkeit – und die Damen und Herren von der FPÖ werden es mir vielleicht nachsehen –: Bei aller Wertschätzung für die einzelne Person habe ich mich doch immer wieder gewundert, wie wenig segens­reich ihr Wirken in der Gruppe dann am Ende ausgefallen ist.

Es war eine spannende Zeit. Ich bin dankbar für die Einblicke. Ich bin vor allem dankbar für die Momente und Begegnungen, die damit verbunden sind, weil das schluss­endlich das ist, was bleibt. Es ist nicht ein Türschild, es sind nicht Geschichten aller Art, sondern es sind die Begegnungen und die Momente, die dich mit den Men­schen zusammengebracht haben. Natürlich machst du in diesem Geschäft auch Erfah­rungen, die du gerne missen möchtest, Erfahrungen, die einem den Abschied mög­licher­weise erleichtern, ja einen vielleicht geradezu zum Querausstieg motivieren und animieren, aber das ist wohl Teil dieses Geschäfts. Ich habe den Zeitpunkt meines Abschieds bewusst und selbst gewählt. Ich denke, das ist ein Luxus, den meine beiden unmittelbaren Amtsvorgänger durchaus zu schätzen wissen. Es ist richtig so, es ist ein Ende, und das ist gut so – für die Personen, für die Sache und für alle Beteiligten.

Ich möchte mich am Ende bei den Mitarbeitern bedanken, die mit mir diesen Weg gegangen sind. Ich möchte mich bei den Mitarbeitern bedanken, die dieses Hohe Haus vertreten, bei den Mitarbeitern, die in der Republik tagein, tagaus für unsere rot-weiß-roten Farben arbeiten. Es war mir eine besondere Freude, sie am Werk zu sehen. Ich habe allergrößten Respekt und ich möchte mich bei ihnen für die wunderbare Zeit, die wir verbringen konnten, bedanken. Ganz besonders bedanke ich mich bei jenen Damen und Herren, die wir jeden Morgen am Empfang erlebt haben, die immer ein freundliches Wort, immer ein Lächeln auf den Lippen hatten. (Beifall bei SPÖ, NEOS und Liste Pilz.) Auch dafür: meinen herzlichen Dank. Es war mir eine Freude, es war mir eine große Ehre. – Herzlichen Dank. (Lang anhaltender, stehend dargebrachter Beifall bei der SPÖ, lang anhaltender Beifall bei NEOS und Liste Pilz sowie Beifall bei der ÖVP.)

11.07


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Sehr geehrter Herr Abgeordneter Mag. Kern! Ich danke Ihnen im Namen des Parlaments für Ihre Arbeit hier herinnen und als Kanzler dieser Republik – immer des Wortes gewaltig. Wir wünschen Ihnen auf Ihrem weiteren Lebensweg das Allerbeste, vor allem aber auch, dass die Erfahrungen aus der Politik


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