Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll45. Sitzung, 25. Oktober 2018 / Seite 89

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Dies ist ein Irrglaube, der Tod ist keine Strafe. Er ist für viele Erlösung, ein Neuanfang, eine Reise ins Ungewisse oder auch das Ende.

Was er jedoch auf keinen Fall ist, ist eine Strafe. Daher darf kein Mensch, kein Gesetz und kein Land über Leben oder Tod von anderen Menschen entscheiden. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.) – Danke.

Ich habe den Vorrednerinnen und Vorrednern bezüglich Christenverfolgung aufmerk­sam zugehört. Es wurden viele Länder genannt, aber eines nicht, nämlich Nigeria, ge­nauer Biafra. Dort lebt eine der größten christlichen Communities, die am meisten von der Christenverfolgung betroffen ist. Diese Christen zählen innerhalb Nigerias zu den bestausgebildeten Bevölkerungsgruppen, aber sie bekleiden kaum höhere Funktionen, weil sie Christen sind. Viele dieser Menschen leben mittlerweile im Exil, haben um Asyl angesucht oder müssen ihre Heimat verlassen, weil sie dort nicht ermordet, sondern bestialisch abgeschlachtet werden.

Diese Debatte zeigt eines auf: Die Nigerianer, die Biafraner sind vergessen worden, aber wir dürfen sie nicht vergessen! Wir müssen den Blick schon auch auf den afrikani­schen Kontinent richten, dorthin, wo eine der größten christlichen Communities lebt, die am meisten von Verfolgung betroffen ist.

Viele von ihnen leben mittlerweile in Österreich. Sie haben Vereine gegründet und sind in Freikirchen organisiert. Sie sind so dankbar, wenn ihnen Gehör geschenkt wird, wenn sie die Möglichkeit bekommen, mit politischen Parteien und anderen religiösen Gruppierungen in Kontakt zu treten. Daher lade ich Sie alle ein, alle Abgeordneten aus den unterschiedlichen Bundesländern: Schaut einmal, wo in eurem Bundesland eine Biafracommunity, ein Verein beheimatet ist, und besucht sie einmal, hört euch einmal die Sorgen und Nöte an! Lasst diese Menschen Teil unserer Gesellschaft werden! Ich mache das in Oberösterreich. Ich reiche ihnen die Hand, weil es für mich wirklich egal ist, ob jemand gläubig ist oder nicht oder welchen Glauben er hat.

Die Verfolgung aufgrund religiöser Einstellung ist auf das Schärfste zu verurteilen. Wenn wir dabei nur einseitig vorgehen, entspricht das, glaube ich, nicht unser aller Men­schenbild. Die Christenverfolgung ist zurzeit wirklich eine der größten Bedro­hun­gen, aber sie betrifft nicht nur einige der genannten Länder, die die VorrednerInnen aufgezählt haben, sondern insbesondere die Biafraner. Sie sind wirklich froh über und dankbar für jede Unterstützung. – Danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

13.32

13.32.56


Präsidentin Doris Bures: Es ist dazu niemand mehr zu Wort gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht seitens der Berichterstattung jemand ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Damit kommen wir zur Abstimmung, die ich über jeden Ausschussantrag getrennt vornehme.

Wir kommen jetzt zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 6: die dem Aus­schuss­bericht 295 der Beilagen angeschlossene Entschließung betreffend „konsequentes Auftreten gegen die Todesstrafe“.

Wer sich hierfür ausspricht, den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist einstimmig angenommen. (E 33)

Weiters kommen wir zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 7: die dem Aus­schussbericht 296 der Beilagen angeschlossene Entschließung betreffend „die herr­schenden Menschenrechtsverstöße in Nicaragua“.

 


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