Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll45. Sitzung, 25. Oktober 2018 / Seite 160

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enger Abstimmung zu koordinieren und zu gestalten. Dabei gilt es vor allem auch, die Synergien zwischen Klimaschutz und Luftreinhaltung zu nutzen.

Arbeitsgruppen für die betroffenen Sektoren, in denen die Bundesländer, die relevan­ten Ministerien und auch Experten vertreten sind, erarbeiten bis zum Jahresende gemeinsam Maßnahmenvorschläge. Danach ist wie auch im Gesetz verankert – ein öffentlicher Konsultationsprozess von sechs Wochen vorgesehen.

Zurzeit werden die technischen Szenarien überarbeitet und aktualisiert, um eine bestmögliche Einschätzung der Entwicklung bei den Emissionen bis 2030 zur Ver­fügung zu haben.

Mit dem neuen Emissionsgesetz-Luft setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt zur Verminderung der nationalen Emissionen. Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

17.36


Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Danke, Frau Minister.

Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Jeitler-Cincelli. – Bitte, Frau Abge­ordnete.


17.36.30

Abgeordnete Mag. Carmen Jeitler-Cincelli, BA (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsi­dentin! Sehr geehrte Frau Ministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Zuseher! Gesundheit, sauberes Wasser und Klimaschutz sind nur drei der Sustainable Development Goals, unserer Ziele, die wir uns als Weltgemeinschaft gesetzt haben. 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen haben dafür unterschrieben, dass wir das gemeinsam vorantreiben, einen Aktionsplan für die Menschen, für den Planeten und für den Wohlstand.

Dies kann aber nicht nur auf internationaler Ebene funktionieren, sondern wir müssen auch auf nationaler Ebene unsere Dinge, unsere Projekte umsetzen – und auch auf regio­naler Ebene bis hinein in die kleinste Zelle, meiner Meinung nach bis in die Familie.

Die Luftverschmutzung stellt noch immer eines der größten Probleme dar, obwohl in den vergangenen Jahren Gott sei Dank Fortschritte bei der Reduktion von anthro­pogenen Emissionen erzielt wurden. Die Außenluftbelastung führt allerdings laut aktu­ellen Einschätzungen der Weltgesundheitsorganisation immer noch zur größten Anzahl an Todesfällen und fordert bereits mehr Todesopfer als Straßenverkehrsunfälle.

Ich möchte ein Beispiel bringen: Ich war vor einigen Monaten in Pristina, und erst da ist mir bewusst geworden, was es eigentlich bedeutet, welche Gnade es ist, in einem Land zu leben, wo man gesunde Luft atmen kann. Dort herrschen Themen wie Korrup­tion vor, dort gibt es wirklich Probleme und Jugendarbeitslosigkeit, aber meiner Mei­nung nach ist ein Problem, das gar nicht so thematisiert wird, die Luft. Man steigt dort aus, denkt sich nach einem schönen Tag, dass das gar nicht so tragisch ist, was die Leute erzählen. Plötzlich, am nächsten Tag, wenn das Wetter wechselt, wird es einem bewusst: die schlechtesten Luftwerte weltweit. – Das ist eineinhalb Flugstunden von Wien entfernt. Die Augen tränen, die Kleidung riecht unglaublich am nächsten Tag, als wäre man eine Nacht lang vor einem Lagerfeuer gesessen. Also das macht schon etwas mit einem, und man versteht dann jeden Menschen, der seine Familie einpackt und sagt: Ich verlasse dieses Land.

Gesunde Luft, das ist ein Thema, wozu wir alle unseren Beitrag leisten können. Ich denke, wir haben auch den Auftrag, es anderen zu transportieren, und zwar durch unser eigenes Verhalten. Das ist mir ganz wichtig.

 


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