Glücksspiel auf der anderen Seite gibt. Es wurde nämlich – das ist auch in einer Studie der Universität Bremen erwähnt worden – nicht nur festgestellt, dass diese sogenannten Lootboxen, diese Beute- oder Plünderboxen, wie sie auch genannt werden, in den Spielen existieren, sondern dass sie auch – und das ist es – die psychologische Wirkung von klassischem Glücksspiel haben.
Dieses klassische illegale Glücksspiel, an das die Kinder und Jugendlichen damit herangeführt werden, führt dann im nächsten Schritt dazu, dass es Spielehersteller gibt, die bereits die Hälfte ihres Gewinns mit genau diesem Geschäftsmodell machen. Aus dem Finanzbericht des Spieleherstellers Activision Blizzard geht hervor, dass im vergangenen Jahr alleine mit diesen sogenannten Beuteboxen 4 Milliarden Dollar gemacht worden sind. Das heißt, Jugendliche erreichen in einem Spiel einen gewissen Spielstand, erhalten dafür eine sogenannte Truhe, Schatztruhe, Box – wie auch immer –, und um diese zu öffnen, um den Inhalt zu erhalten, wird investiert, und zwar kräftig investiert. Dazu braucht es Kreditkarten oder dementsprechende Guthaben – und ob man dann etwas erhält oder nicht, ist ein zweites Paar Schuhe. Das ist genau dieses Glücksspielelement, das vorhanden ist.
Ich bin der Überzeugung, dass es nicht sein kann, dass, wie die Deutsche Börse es beziffert, der globale Umsatz aktuell bei rund 46 Milliarden Dollar liegt – das heißt, mit diesem Geschäftsmodell wird weltweit aktuell ein Umsatz von 46 Milliarden Dollar gemacht – und dass diese Plünderboxen ihrem Namen aktuell eigentlich gerecht werden. Wir haben eine Situation vor uns, in der ein organisierter Raubzug, eine organisierte Plünderung in den Kinderzimmern der Jugendlichen und Kinder in Österreich stattfindet, weshalb diesem Geschäftsmodell der Spielehersteller ein Riegel vorgeschoben werden muss.
Ich denke, die Zuweisung an den Finanzausschuss mag inhaltlich korrekt sein, aber trotz allem wünsche ich mir, dass dieser Antrag nicht verräumt wird, vertagt wird, wie auch immer. Der Weg in den Finanzausschuss mag richtig sein, aber bitte, Frau Ministerin, es geht hier um Jugendschutz, es geht hier um den Schutz unserer Kinder auf europäischer Ebene, deshalb ist es wichtig, diesbezüglich Beschränkungen zu erreichen und sich da die Länder Belgien und Niederlande als Vorbild zu nehmen. – Vielen Dank. (Beifall bei JETZT.)
18.34
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Nico Marchetti. – Bitte, Herr Abgeordneter.
Abgeordneter Nico Marchetti (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Vor Kurzem hatten wir einen 13-jährigen Berufspraktikanten im Büro, der sich anschauen wollte, wie Politik so funktioniert, und der etwas bei uns lernen wollte. Tatsächlich haben wir wahnsinnig viel von ihm gelernt, denn er hat genau auf dieses Thema aufmerksam gemacht.
Es ist nämlich so, dass die Leute in seiner Klasse – ich wiederhole: 13 Jahre alt – Spiele spielen, unter anderem Star Wars Battlefront, Fifa und einige andere, die dieses Tool gleichfalls benutzen. Da sitzen sie gemeinsam in der Klasse, und jener Schüler oder jene Schülerin, die sich das leisten kann, kauft sich in dem Spiel so eine Truhe, und sie sitzen alle gemeinsam herum, öffnen die Truhe, schauen: Wow, was ist da drinnen?, und natürlich entwickelt sich so auch dahin gehend der Druck, dass dann auch die anderen Kinder mitziehen, Geld in dieses Spiel pumpen und solche Boxen kaufen.
Man kann sich das, um diese Metapher auch zu verwenden, so vorstellen, als würde eine Horde von 13-Jährigen im Casino an einem Pokertisch sitzen und schauen, wer wie viel bietet. Da haben Mitschüler Hunderte Euro in dieses Spiel gesteckt, und ich
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