Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll49. Sitzung, 21. November 2018 / Seite 167

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glaube, das ist echt eine Situation, die wir so nicht hinnehmen können und bei der wir absolut etwas tun müssen.

Als Erklärung: In diesen Spielen, die teilweise gratis sind, kann man sich solch eine Box um – Hausnummer – 5 oder 10 Euro kaufen, und da ist dann ein Gegenstand drin, den man entweder brauchen kann oder nicht, der gut oder schlecht ist – das weiß man eben vorher nicht, und genau darin liegt eben dieser Glücksspielcharakter. Das ist ein großes Risiko, gerade punkto Jugendschutz.

Was man tun könnte, ist Folgendes: Man könnte dieses Tool generell verbieten und sagen, dass es so etwas in Spielen nicht mehr geben darf, aber ich denke mir – um wieder beim Casinobeispiel zu bleiben –, wenn jemand, der volljährig ist, unbedingt beim Pokerspielen verlieren oder vielleicht auch gewinnen will, soll er es machen. Der Punkt ist der Jugendschutz: Kinder wissen nicht, auf welches Risiko sie sich einlassen; Eltern wissen nicht, auf welches Risiko sich ihre Kinder da einlassen, und deswegen müssen wir im Jugendschutz ganz, ganz dringend nachschärfen.

Die Kolleginnen und der Kollege haben es erwähnt: Die Niederlande und Belgien haben das gemacht. Ich habe heute auf Sky News gesehen, dass sich auch Groß­britannien mit dem Thema beschäftigt – da ist es gerade aufgepoppt. Dort hat man zwar viele andere Probleme, aber sogar dort beschäftigt man sich mit Lootboxen.

Die große Einigkeit, die hier im Haus herrscht, liegt, wie ich hoffe, nicht darin begrün­det, dass sich kaum jemand mit diesem Thema auskennt – das wäre eine böse Unter­stellung –, sondern ich glaube, dass es allen in diesem Haus ein großes Anliegen ist, da in puncto Jugendschutz etwas zu tun – ein Danke auch an Kollegin Holzleitner für diese Initiative.

Ich glaube, dass wir bei diesem Thema mit einem gemeinsamen Antrag fraktionsüber­greifend etwas machen, ist auch ein wichtiges Signal dafür, dass sich auch mehr Leute damit auskennen und sich auch Eltern mit diesem Thema beschäftigen. – In diesem Sinne: Vielen Dank!, und ich bin mir sicher, dass wir das hinbekommen. (Beifall bei ÖVP, FPÖ und JETZT.)

18.37


Präsidentin Doris Bures: Als nächste Rednerin folgt Frau Abgeordnete Edith Mühl­berghuber. – Bitte.


18.37.18

Abgeordnete Edith Mühlberghuber (FPÖ): Frau Präsident! Sehr geehrte Frau Bun­desminister! Geschätzte Damen und Herren! Wir haben jetzt sehr viel über die Loot­boxen gehört. Wahrscheinlich haben viele heute zum ersten Mal davon gehört; viele werden auch gar nicht gewusst haben, dass es so etwas gibt und dass das für Kinder und Jugendliche eben sehr gefährlich sein kann, weil es sehr viel Geld kosten kann.

Diese Lootboxen haben ja einen Glücksspielcharakter, und deshalb ist das auch in der EU ein großes Thema und man befasst sich intensiv damit. Wir haben auch gehört, Holland und Belgien sind Vorreiter – da sind sie ja inzwischen schon verboten worden.

Ich glaube, dass bei diesem Problem eine gesamteuropäische Lösung sinnvoller wäre als ein Alleingang von Österreich. Da braucht es Möglichkeiten, um Konsumenten da­vor zu bewahren und vor allem eben auch Kinder und Jugendliche vor diesen ausbeu­terischen Spielen zu schützen.

Mit dem in Österreich für Glücksspiel zuständigen Finanzressort und der dortigen Spie­lerschutzstelle steht das Familienministerium im Austausch – von dort aus werden die­se Diskussionen geführt; sie werden auch auf europäischer Ebene geführt –, deshalb wird dieser Antrag dem Finanzausschuss zugewiesen. – Vielen Dank. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

18.38

18.38.51


 


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