Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll55. Sitzung, 12. und 13. Dezember 2018 / Seite 170

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Es gab im Jahr 2018 im Jänner einen Bericht des Rechnungshofes, der besagt: „Im Sinne der Vereinbarkeit von Beruf und Familie war die nicht garantierte Ferienbetreu­ung als ein essenzielles Problemfeld der schulischen Tagesbetreuung anzusehen.“ Ge­nau das haben wir uns angeschaut, denn es wird uns als Opposition ja immer vorge­worfen, dass wir nur kritisieren und nicht mit Lösungen kommen. Das ist genau der An­trag, dass wir gesagt haben: Okay, wie könnte man das in der Sekundarstufe I lösen?

Natürlich sollte der Anspruch eigentlich sein: Ein kostenloses und flächendeckendes Angebot in ganz Österreich muss das ultimative Ziel sein. Da haben wir uns seitens des Feedbacks des Rechnungshofes auch die Sekundarstufe I angeschaut, dem aber auch das Pflichtpraktikum gegenübergestellt. Bei den zukünftigen Lehrerinnen und Lehrern wird sehr oft beklagt, dass sie nicht genug Praxiserfahrung haben und sich mehr wünschen würden. Jetzt haben wir gesagt: Okay, wie können wir das lösungs­orientiert zusammensetzen? Wir haben genau geschaut, wenn Studentinnen und Stu­denten dadurch ECTS-Punkte bekommen könnten, dann kann man sich das natürlich überlegen. Und es sollte eine Win-win-Situation sein, in welcher Form man da auch Entgelt ermöglichen kann.

Der Antrag ist lediglich ein Ansuchen oder ein Antrag an die Regierung, an den Mi­nister, einen Vorschlag einzubringen, denn ich glaube, hier geht es in erster Linie da­rum, eine Kooperation zwischen Universitäten und Pädagogischen Hochschulen und Schulen bezüglich der Ferienbetreuung für die Sekundarstufe I zu ermöglichen und einfach Maßnahmen vorzuschlagen. Ich glaube, es gibt sehr viele kompetente Men­schen in den Ministerien, die sich damit auseinandersetzen könnten, damit wir uns ge­nau zwei Herausforderungen auf einmal ansehen und eine Lösung finden.

Deswegen bitte ich um Zustimmung, weil ich glaube, dass das ein sehr konstruktiver Antrag ist. Ich finde es sehr schade, dass da Dinge von meiner Kollegin hineininter­pretiert wurden. Ich denke, dass es auf jeden Fall die Aufgabe des Ministeriums sein sollte, diesbezüglich einen Vorschlag vorzulegen. Ich freue mich schon darauf. (Beifall bei JETZT.)

17.42


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster: Herr Abgeordneter Wendelin Mölzer. – Bitte.


17.42.56

Abgeordneter Wendelin Mölzer (FPÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Frau Kollegin Cox, es hat ja niemand gesagt, dass die Idee schlecht ist, aber allein nur, weil die Idee gut ist, heißt das noch lange nicht, dass der Antrag in der Sache dann wieder korrekt ist. (Abg. Cox: Das ist ein Vorschlag! – Abg. Noll: Besser als umgekehrt!) – Ja, es ist ein Vorschlag, den wir aber in dieser Form ablehnen. Wir sind uns einig, dass wir da ein Problem im Bereich der Ferienbetreuung, der ganztägigen Betreuung haben. Das haben wir heute schon länger und ausführlicher diskutiert, aber diese Herangehens­weise ist eben aus unserer Sicht falsch: Lehramtsstudenten dürfen keine Gratisnach­hilfelehrer sein und Lehramtsstudenten sollen auch keine Gratisferienbetreuer sein. Das ist einmal festzuhalten.

Das Problem müssen wir anders lösen, da machen wir uns auch viele Gedanken. Es stehen auch ein paar Ideen dazu im Regierungsprogramm, auf das ich verweisen darf. Zum einen müssen wir hinsichtlich der Ferienbetreuung Überlegungen anstellen, wie wir das verbessern können. Und zum anderen – das habe ich heute schon an dieser Stelle ausgeführt –: Was die ganztägige Betreuung betrifft, wird es auch weiterhin Mit­tel im Sinne der Wahlfreiheit geben, wenn der Bedarf gegeben ist.

Abschließend, weil es, glaube ich, der letzte Beitrag zur Bildungsdebatte ist, die wir heute sehr ausführlich führen konnten und in großen Zügen auch sachlich diskutiert haben: Ich nehme mich da nicht ganz aus, dass man vielleicht da oder dort in Polemik


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