Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll57. Sitzung, 13. Dezember 2018 / Seite 160

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ten weniger Filmförderungen, sie werden schlechter bezahlt. Nur jeder fünfte Kino­spielfilm wird von einer Frau inszeniert. Obwohl Filme von weiblichen Regisseurinnen überproportional häufig prämiert werden, erhalten sie weniger Preisgelder, et cetera, et cetera, et cetera.

Der Bund könnte mit den Ländern gemeinsam die Weichen für eine gendergerechte Filmförderung Neu stellen und sich Anleihen bei Vorzeigeländern wie Schweden, Irland, Spanien oder Frankreich nehmen. Es gibt wirklich genug zu tun.

Skurril finde ich diesen Entschließungsantrag. Es ist schon bemerkenswert, wie niedrig die Erwartungen Ihrer Fraktion, der ÖVP, an ihren Kulturminister sind, dass Sie ihn ersuchen – und das wörtlich! –, ersuchen müssen, mit den Landeskulturreferenten den Austausch voranzutreiben; da ist noch gar nicht die Rede von Strategie­ent­wicklung, von Maßnahmenentwicklung, von Harmonisierung von Förderungen zur weiteren Stärkung unserer Kunst- und Kulturschaffenden. (Beifall bei SPÖ und JETZT.)

Herr Bundesminister! Das ist in der Job Description enthalten, das ist das Selbst­verständnis eines Bundesministers/einer Bundesministerin, dass er/sie den Austausch mit den Ländern sucht, pflegt und vorantreibt. Handeln Sie, tun Sie und machen Sie bitte! (Beifall bei SPÖ und JETZT.)

15.51


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Frau Abgeordnete Wassermann ist zu Wort gemeldet. – Bitte. (Abg. Zanger: Müssen wir dich jetzt auch gendern? Frau Wasser­frau?)


15.52.07

Abgeordnete Sandra Wassermann (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ja, die Zusammenarbeit zwischen dem Bund und den Bundesländern ist ganz besonders wichtig. Wenn man sich aber die monetäre Entwicklung des Kunst- und Kulturbudgets im Bundesländervergleich ansieht – und da denke ich jetzt speziell an Kärnten –, dann muss man feststellen, es gibt eine Unterfinanzierung ohne Inflationsausgleich. Kärnten ist hier Schlusslicht mit nur 0,51 Prozent vom Gesamthaushalt, das sind 19 Millionen Euro, und das auch noch, wenn die Musikschulen und die Konservatorien nicht berücksichtigt sind. Dieses Budget ist einfach zu niedrig. Da hilft es auch nichts, wenn man, wie am vergangenen Montag, den Kunst- und Kulturpreis an einen Psychologen und – wenn ich das persönlich so nennen darf – einen FPÖ-Hasser, nämlich an Klaus Ottomeyer, verleiht. Das hilft auch nicht viel. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Zu Recht wird die Kunst- und Kulturpolitik des Landes Kärnten kritisiert, nämlich vom slowenischen Kulturverband, und da möchte ich heute eine Brücke bauen. Die Kolleginnen und Kollegen und Kunstschaffenden fordern mehr Einsatz, mehr Mut und nicht nur Brösel für freie Kulturinitiativen:

„Zahtevamo vetschneme vetschpoguma / Innele Drobtinize / Za svobodne kulturne initiative“

Diese Offenheit, die wir Freiheitlichen leben, würde ich mir auch von den Nachbarn wünschen, dass sie die deutschsprachige Minderheit auch anerkennen. Für diese Offenheit steht die FPÖ, und sie ist für uns auch selbstverständlich. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Ohne Rücksprache mit dem Bund werden auch viele Projekte fixiert, worunter Österreichs Reputation zum Teil leidet. Ich denke da an das Projekt Wald im Stadion. Österreich gehört zu den waldreichsten Staaten Europas, wir haben viele, viele grüne


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