Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung, 29. Jänner 2019 / Seite 60

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mehr, aber um 100 Kassenärzte weniger. Jetzt frage ich mich schon: Wer ist da schuld? Waren es nicht vielleicht doch die roten Gewerkschafter in der Gebietskran­kenkasse in Wien? (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Sie reden immer davon, wir würden eine Zweiklassenmedizin schaffen, alles sei furcht­bar und alles sei teurer. Schauen Sie sich einmal das an! (Die Rednerin hält eine Tafel mit der Überschrift „Anteil der privaten Gesundheitsausgaben an Gesamt-Gesundheits­ausgaben (2004–2016)“ und der Aufschrift „SPÖ-Gesundheitsminister (Stöger bis Ren­di-Wagner)“ in die Höhe, auf der ein Kurvendiagramm abgebildet ist.) Diese Entwick­lung haben die Kosten für die privaten Gesundheitsausgaben genommen. (Abg. Hei­nisch-Hosek: Das kann man super lesen!) Was sagt uns das? – In dem Moment, als die SPÖ die Gesundheitsminister gestellt hat, sind die Kosten wirklich explodiert. (Ab­geordnete von ÖVP und FPÖ halten Tafeln in die Höhe, die mit jener der Rednerin identisch sind.) Nur das einmal zur Kenntnisnahme! (Abg. Heinisch-Hosek: Habt ihr eine Lupe?)


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Danke. Wir haben die Botschaft gesehen. Ich darf darum bitten, die Tafeln wieder herunterzunehmen. (Abg. Rosenkranz: Bitte Au­genarzt für Heinisch-Hosek! Die sieht das nicht! – Weitere Rufe und Gegenrufe zwi­schen FPÖ und SPÖ.)


Abgeordnete Gabriela Schwarz (fortsetzend): Wenn sich alle wieder beruhigt haben, möchte ich nur eines sagen: Die Stimme kann man laut, wirklich laut geltend machen, aber die Argumente werden dadurch nicht verstärkt.

Gerade jetzt im Winter kennen wir alle die überfüllten Wartezimmer. Ja, das ist richtig. Ich habe gestern von meinem ehemaligen Chef gehört, er ist drei Stunden in einem Wartezimmer in Favoriten gesessen. Jeder von uns geht zum Arzt, möchte möglichst rasch die richtige Diagnose bekommen, möchte möglichst rasch wieder gesund wer­den. Meine Hausärztin in einem kleinen Ortsteil von Eisenstadt – das werde ich ihr nie vergessen – war, als mein Vater gestorben ist – sie war auf Urlaub, hat davon gehört –, innerhalb einer Stunde bei uns, bei der Familie, um uns zu unterstützen. Das sind die Werte, die zählen.

Wir wollen jungen Ärztinnen und Ärzten eine Perspektive geben. Wir sorgen dafür, dass die Blockadepolitik der Sozialversicherung aufgehoben wird. Wir sorgen für faire Bezahlung. Wir sorgen für gute Bedingungen.

Ich hatte vor Weihnachten ein Treffen mit jungen Studentinnen und Studenten. Da ist es auch um das Thema Lehrpraxis gegangen. Die eine junge Medizinerin hat zu mir gesagt, sie war jetzt am Land; sie ist Wienerin, aber sie möchte unbedingt aufs Land gehen, denn Landarzt zu sein, Hausarzt am Land zu sein, das sei für sie die Perspek­tive schlechthin. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Lassen Sie mich zum Abschluss noch etwas sagen: Wenn die Opposition die Frontal­opposition aufgibt und mit uns gemeinsam dafür sorgt, dass unser solidarisches Ge­sundheitssystem nicht nur so gut bleibt, sondern auch besser wird, dann sind wir auf jeden Fall zur Zusammenarbeit bereit. Aber während wir hier in einer Sondersitzung sitzen, könnten wir längst dafür arbeiten, dass das tatsächlich passiert. Und das tun wir auch. – Danke. (Anhaltender Beifall bei der ÖVP und Beifall bei der FPÖ.)

14.03


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Povy­sil. – Bitte.


14.03.43

Abgeordnete Dr. Brigitte Povysil (FPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Ministerinnen! Sehr geehrte Damen und Herren im Plenum, auf der Galerie, in den Medien! Die So-


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