Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll63. Sitzung, 27. Februar 2019 / Seite 262

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Meine Damen und Herren, ich bitte Sie wirklich, dass Sie sich diese Petition noch ganz genau anschauen – wir haben sie das nächste Mal noch einmal im Ausschuss –, sodass wir relativ rasch zu einer Lösung kommen und die Straßenverkehrsordnung ändern können. (Zwischenrufe der Abgeordneten Leichtfried und Vogl.)

Jedes Unternehmen, jeder Frächter, jeder Lkw hat die richtige Straße zu benutzen, nicht die billigste! (Beifall bei der SPÖ.)

21.37


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Frau Abgeordnete Wassermann ist zu Wort gemeldet. – Bitte.


21.37.25

Abgeordnete Sandra Wassermann (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses! Damen und Herren! Hohes Haus! Hund oder Goldschakal, nein es war ein Isegrim. – Das war heute Nachmittag die Schlag­zeile der Onlineausgabe der „Kronen Zeitung“. Ja, es wurde auch bestätigt, dass es heute eine Wolfssichtung im Gailtal in Kärnten gegeben hat.

Das Thema Wölfe hat uns schon in mehreren Ausschüssen intensiv beschäftigt. Es wurde sehr emotional, aber auch sehr kontroversiell darüber diskutiert. Dr. Klaus Hackländer von der Boku hat uns berichtet, dass es in Österreich zwischen 25 und 50 lebende Wölfe gibt. In den nächsten 15 Jahren können das sogar zwischen 50 und 500 werden.

Wenn der Wolf in Österreich heimisch wird und gleichzeitig weiter unter strengem Schutz steht, ist die Almbewirtschaftung in der bisherigen Form bedroht. Das hätte unter anderem massive negative Auswirkungen für den Nationalpark Hohe Tauern.

Beim Lesen der Petitionen habe ich mir als Mitglied des Tourismusausschusses aber auch einige Fragen gestellt: Welche Vergrämungsmöglichkeiten gibt es? Was ist die verträgliche Population? Wie wirkt sich der Wolf in seinem Habitat auf die restliche Wildpopulation aus? Vor allem aber auch: Wie wirkt sich das auf den Tourismus aus?

Ich kann Ihnen darauf heute nicht die Antwort im wildökologischen Sinne geben, aber ich kann Ihnen darauf heute eine verantwortungsvolle politische Antwort geben: Die Bundesregierung wird alles dafür tun, damit die vorbildliche Bewirtschaftung der Almen, die ein hohes Kulturgut darstellt und einen großen touristischen Nutzen hat, auch in Zukunft gewährleistet sein wird. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Ja, das ist auch aufgrund eines vor Kurzem ergangenen Urteils – Sie erinnern sich sicher, da gab es auf einer Alm einen Todesfall einer Touristin, die mit einem Hund spazieren war – ein aktuelles Thema. Wir werden uns überlegen müssen, wie wir in Zukunft mit diesem Problemfeld umgehen werden. Auch aus diesem Grund muss es möglich sein, dass der Umgang mit dem Großraubwild debattiert und kritisch beleuch­tet wird.

Nach Rücksprache mit der Kärntner Jägerschaft kann ich auch berichten, dass es in Kärnten im Lavanttal einen Wolfsriss gegeben hat. Es wurde ein Pony gerissen, das ist auch genetisch nachgewiesen. Die Schadenssumme betrug da 1 250 Euro.

Dazu fällt mir auch eine Kausalitätskette ein: Wenn es nach dem Sprichwort geht: Kommt der Wolf, geht der Bauer!, dann bedeutet das das Ende der Bewirtschaftung der Almen, was zur Folge hat, dass die Almen zuwachsen. (Abg. Loacker: Was soll das für ein Sprichwort sein? Aus welchem Land kommst du?) Das führt dazu, Herr Kollege, dass wir den Verlust der Freizeitregionen hinnehmen müssen und die Wander- und Tourismuswirtschaft auch zurückgeht. Das ist evident. Und genau da setzt wie­derum die Bundesregierung rechtzeitig an, denn vonseiten des Bundesministeriums


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