Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll62. Sitzung, 17. bis 19. November 2020 / Seite 383

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die Milchproduktion in Österreich nach sehr strengen Standards, zum Beispiel zu 100 Prozent gentechnikfrei, erfolgt.

Leider Gottes ist es nicht gelungen, den entsprechenden Beschluss für Fleisch zustande zu bringen, und ich denke, in diesem Bereich müssen wir nachschärfen bezie­hungs­weise auch daran arbeiten, dass für den mündigen Konsumenten wirklich sichtbar ist, ob er Fleisch aus tierischer Produktion oder aber ein Ersatzprodukt kauft. Da haben sich bis dato die multinationalen Konzerne durchgesetzt.

Positiv erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang unser Projekt, das wir in Tirol gestartet haben. Wirtschaft und Landwirtschaft gemeinsam kennzeichnen in Zukunft in der Gastronomie unter dem Projektnamen Ich sag, wo’s herkommt. Damit hat der Kon­sument zukünftig die Möglichkeit und die Chance, zu erkennen: Wo kommen Lebens­mittel her, wie wurden sie produziert, beziehungsweise was nehme ich zu mir?

Wir haben bereits einen Entschließungsantrag eingebracht und wir arbeiten fest daran – unser geschätzter Herr Bundesminister Anschober ist auf dem besten Weg dazu –, dass wir die verpflichtende Herkunftskennzeichnung in öffentlichen Küchen, aber auch in der Lebensmittelverarbeitung sicherstellen und so einen weiteren Schritt, einen Meilenstein setzen, um mehr Transparenz, mehr Nachvollziehbarkeit im Bereich der Lebensmittel herzustellen.

Abschließend, geschätzte Damen und Herren, in dieser schwierigen Zeit mein Appell: Stehen wir zusammen, helfen wir zusammen, halten wir zusammen, halten wir die Hygiene­maßnahmen ein, dann werden wir schneller und leichter durch diese sehr, sehr schwierige Zeit kommen und die Pandemie schneller gemeinsam bekämpfen können. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Fischer.)

11.09


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Markus Vogl. – Bitte.


11.09.28

Abgeordneter Ing. Markus Vogl (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Minister! Hohes Haus! Ich glaube, wenn man sich heute und gestern die Reden von Klubobmann Wöginger angehört hat, dann hofft man langsam, dass die Covid-Beschränkungen aufhören, denn diese Reden passen zwar ins Bierzelt, haben aber, glaube ich, hier im Hohen Haus nur sehr wenig verloren.

Wenn er sich schon auf diesem Niveau bewegt, dann kann ich auch nur eines dazu sagen: Ich glaube, an der Größe des Punschkrapferls kann man erkennen, wer wirklich etwas für die Leute übrig hat. Er sollte sich einmal das Foto von Michael Ludwig mit dessen Punschkrapferl anschauen – dagegen schaut seines ein bissel lächerlich aus. (Beifall bei der SPÖ.)

Es ist ganz spannend, dass wir die Diskussion jetzt seit eineinhalb Stunden, glaube ich, hier in diesem Hohen Haus führen und der Herr Minister sich noch nicht zu Wort ge­meldet hat. (Abg. Gödl: Oja, hat er!) – Hat er? (Zwischenbemerkung von Bundesminister Anschober. – Zwischenrufe bei ÖVP und Grünen.) – Okay, Entschuldigung, da habe ich kurz nicht aufgepasst. (Abg. Gödl: Hast du da geschlafen?) Entschuldigung, passt. Ich glaube aber, dass trotzdem etwas noch nicht bei uns angekommen ist. Es mag schon sein, dass das an uns vorbeigegangen ist, sicher nicht an uns vorbeigegangen ist jedoch, dass die ganze Zeit über der Frühstarterbonus diskutiert wird: Weltklasse, super, Wahn­sinnserfindung. Wann wird denn diese Wahnsinnserfindung das Licht der Öffentlichkeit erblicken? Wann wird das Hohe Haus einmal irgendeinen Text kriegen (Zwischenruf des Abg. Loacker), in dem wir nachlesen können, was tatsächlich geplant ist? Ich weiß, ich weiß, der Freitag ist noch weit weg, aber ganz ehrlich, the show must go on ist super,


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