News 23.09.2024, 15:43

Bundesrat berät am 3. Oktober über jüngste Nationalratsbeschlüsse

Neben dem Progressionsabgeltungsgesetz und der Pensionsanpassung 2025 stehen auch eine umfangreiche Dienstrechts-Novelle für den öffentlichen Dienst und die Wahl der Mitglieder des Parlamentarischen Datenschutzkomitees auf der Tagesordnung.

Das Parlamentarische Datenschutzkomitee wird ab Anfang 2025 als Aufsichtsbehörde für den Nationalrat, den Bundesrat, den Rechnungshof und die Volksanwaltschaft in Datenschutzangelegenheiten fungieren. Der Nationalrat hat in seiner Sitzung am 18. September die Jurist:innen Gerhard Baumgartner, Christian Bergauer, Philipp Grasser, Sandra Huber und Eva Souhrada-Kirchmayer als Mitglieder gewählt. Sie müssen allerdings noch vom Bundesrat bestätigt werden, wobei es dafür – wie im Nationalrat – eine Zweidrittelmehrheit braucht.

Ebenfalls der ausdrücklichen Zustimmung des Bundesrats bedarf der Gesetzesbeschluss des Nationalrats zur Pensionsanpassung 2025. Geplant ist, die gesetzlich vorgesehene Pensionserhöhung von 4,6 % mit monatlich 279 € zu deckeln, und zwar auch für Sonderpensionen, die in den Zuständigkeitsbereich der Länder fallen. Weiters wird mit dem Gesetzespaket die Teuerungs-Schutzklausel für Pensionsneuantritte um ein Jahr verlängert, ebenso bleibt die Aliquotierung der ersten Pensionserhöhung ausgesetzt.

Progressionsabgeltungsgesetz und Dienstrechts-Novelle

Mit dem Progressionsabgeltungsgesetz wird festgelegt, wie jene rund 650 Mio. € verteilt werden, die infolge der Abschaffung der kalten Progression im kommenden Jahr für variable Entlastungen der Steuerzahler:innen zur Verfügung stehen. Unter anderem hat der Nationalrat beschlossen, alle klassischen Absetzbeträge und damit zusammenhängende Beträge wie Alleinverdienerabsetzbetrag, Pensionistenabsetzbetrag und Sozialversicherungs-Rückerstattung vollständig an die Jahresinflation von 5 % anzupassen, das amtliche Kilometergeld auf 50 Cent zu erhöhen und einkommensschwachen Alleinerzieher:innen und Alleinverdiener:innen über das Jahr 2024 hinaus eine monatliche Sonderzahlung von 60 € pro Kind zu gewähren.

Besondere öffentliche Aufmerksamkeit könnte den Beratungen über die Dienstrechts-Novelle 2024 zuteilwerden, nachdem die ÖVP einen Teil des von ihr mitbeschlossenen Gesetzespakets zuletzt wieder in Frage gestellt hat. Dabei geht es um eine sprachliche Anpassung des Bundes-Gleichbehandlungsgesetzes zur Verhinderung geschlechtsbezogener Diskriminierung. Weitere Punkte der Sammelnovelle betreffen u.a. den Bildungsbereich, die Umsetzung von Empfehlungen des Europarats zur Bekämpfung von Korruption und eine verpflichtende Management-Ausbildung für Führungskräfte im Bundesdienst.

Die Sitzung beginnt um 09.00 Uhr mit einer Aktuellen Stunde mit Bildungsminister Martin Polaschek zum Thema Gewaltprävention an Schulen.