News 26.03.2025, 18:00

Nationalrat: Klimaschutz, Budget und Lobautunnel

Anpassung des Budgetprovisoriums an die neue Ressortverteilung

Da es für das Jahr 2025 noch kein reguläres Budget gibt, nehmen die Bundesregierung und andere öffentliche Organe ihre Aufgaben derzeit auf Basis eines Budgetprovisoriums wahr. Das heißt, die Ausgabenobergrenzen des Bundesfinanzgesetzes 2024 und des Bundesfinanzrahmengesetzes 2024 bis 2027 sind weiterhin einzuhalten, wobei der jeweils niedrigere Wert zur Anwendung kommt. Bislang war das Budgetprovisorium allerdings an der alten Ressortverteilung ausgerichtet, nun wird es an die neue Ministerienstruktur angepasst. Der Nationalrat hat entsprechende Budgetverschiebungen inklusive einer Anpassung der Personalpläne beschlossen. Betroffen sind etwa die Bereiche Energie, Umwelt, Frauen, Medien und Arbeit, deren Zuständigkeit in ein anderes Ressort wandert. Die Umschichtungen sind saldenneutral, an den zur Verfügung stehenden Budgetmitteln ändert sich also nichts.

Der Nationalrat trat am 26. März zu einer Sitzung zusammen

Grenzvertrag mit Liechtenstein, Sky Shield

Auch zwei internationale Abkommen hat der Nationalrat in seiner Sitzung genehmigt. Dabei geht es zum einen um eine Modernisierung des Grenzvertrags mit Liechtenstein und zum anderen um ein internationales Straßenverkehrs-Übereinkommen. Überdies sprachen sich die Abgeordneten in Form von Entschließungen für eine Kontrolle von Beschaffungen im Rahmen der Initiative Sky Shield zur Sicherung des europäischen Luftraums sowie für die Erstellung eines Berichts zur gesundheitlichen Versorgung und Situation von Menschen mit Behinderungen aus.

Keine Mehrheit erhielt hingegen die Forderung der FPÖ nach Abschaffung der CO2-Steuer. Auch ein Fristsetzungsantrag zum Thema Familiennachzug wurde abgelehnt. Es brauche einen sofortigen und permanenten Stopp des Familiennachzugs hatte FPÖ-Abgeordneter Gernot Darmann zuvor in einer Kurzen Debatte bekräftigt.

Lobautunnel: Hanke will Ruhe in Diskussion bringen

Auf Verlangen der Grünen stand die strittige Schnellstraße durch die Wiener Lobau zur Diskussion. Sie forderten in einer Dringlichen Anfrage ein dauerhaftes Aus für das "Betonprojekt", das nach Meinung der früheren Umweltministerin Leonore Gewessler nicht mehr zeitgemäß ist und massive negative Auswirkungen sowohl auf den Natur- als auch auf den Klimaschutz hätte. Das habe auch die Evaluierung des Projekts ergeben.

Infrastrukturminister Peter Hanke wollte diese Sichtweise allerdings nicht teilen: Er will sich Zeit nehmen und vor einer endgültigen Entscheidung mit allen Betroffenen austauschen, wie er in der Beantwortung der Anfrage ausführte. Seine Priorität sei es, Klarheit und Ruhe in die Diskussion zu bringen. Rückendeckung erhielt Hanke von ÖVP, SPÖ und  NEOS: Sie sprachen sich mit Hinweis auf das Regierungsprogramm dafür aus, sämtliche noch nicht genehmigten Neubauprojekte der ASFINAG hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit, Effizienz und volkswirtschaftlichen Impulssetzung zu prüfen und eine Priorisierung durchzuführen.

Grünen-Chef Werner Kogler kritisierte in der Aktuellen Stunde die Budgetpolitik.

Aktuelle Stunde zum Thema Klimaschutz

In der Aktuellen Stunde kündigte Finanzminister Markus Marterbauer an, in Sachen Klimaschutz künftig stärker auf regulatorische Maßnahmen als auf Förderungen und Steuererleichterungen zu setzen. Er reagierte damit auf Kritik der Grünen, die der Regierung vorgeworfen hatten, in der Budgetpolitik falsche Prioritäten zu setzen und statt bei umweltschädlichen Subventionen beim Klimaschutz zu sparen. Einig sind sich Marterbauer und die Grünen, dass das Erreichen der Klimaziele 2030 wichtig sei, um Strafzahlungen zu vermeiden.