Strengeres Waffengesetz
Mit einer Verschärfung des Waffengesetzes soll das Mindestalter für den Besitz von Schusswaffen je nach Kategorie von 21 auf 25 Jahre (z. B. bei Pistolen oder Revolvern) und von 18 auf 21 Jahre (z. B. bei Flinten) erhöht werden. Außerdem sollen Verlässlichkeitsprüfungen erweitert werden und Personen, die Flinten und Büchsen kaufen wollen, brauchen künftig eine Waffenbesitzkarte bzw. einen Waffenpass. Auch längere Erwerbsfristen zur Verhinderung von "Impulskäufen", eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Behörden und Verschärfungen bei der Verhängung von Waffenverboten gehören zum Paket. Die Koalitionsparteien brachten dazu im Plenum einen weiteren Abänderungsantrag ein, der Spezifikationen hinsichtlich der Ausnahmeregelungen für die Jägerschaft, Sportschützinnen und Sportschützen, Schützenvereine, Berufssoldat:innen sowie Offiziere und Unteroffiziere der Miliz enthält sowie weitere Verschärfungen für den Schutz des sozialen Nahraums.
Neben den Regierungsparteien ÖVP, SPÖ und NEOS sprachen sich auch die oppositionellen Grünen für die Novelle aus, kritisierten aber bestehende Unklarheiten. FPÖ-Abgeordnete bezweifelten unterdessen, dass die Verschärfung des Waffengesetzes den Amoklauf in Graz hätte verhindern können. Sie sprachen sich gegen die Änderungen aus. Abgeordnete von ÖVP, SPÖ und NEOS haben eine namentliche Abstimmung verlangt. Bei dieser wurden 171 Stimmen abgegeben. 121 Abgeordnete haben mit "Ja", 50 mit "Nein" gestimmt. Welche Personen wie abgestimmt haben, können Sie im stenographischen Protokoll der 41. Sitzung nachlesen.
Mit einer Mehrheit von ÖVP, SPÖ, NEOS und Grünen sprachen sich die Abgeordneten außerdem für einen im Ausschuss eingebrachten Antrag der Koalitionsparteien aus, der begleitende Änderungen im Pyrotechnik- und im Schusswaffenkennzeichnungsgesetz enthält. Auch dazu brachten die Regierungsparteien einen Abänderungsantrag ein, in dem hauptsächlich Übergangsregelungen festgehalten werden.
Am ersten Sitzungstag des Nationalrats in der neuen Tagungsperiode wurde lebhaft debattiert. Die Tagesordnung war umfangreich, sechs Gesetze wurden beschlossen.