News 26.02.2025, 18:30

Nationalrat hat restliche Fachausschüsse gewählt

Mit der Wahl der restlichen Fachausschüsse des Nationalrats und der danach erfolgten Konstituierung können diese nun ihre Arbeit aufnehmen. Das betrifft den Ausschuss für Arbeit und Soziales ebenso wie den Bildungsausschuss, den Innenausschuss oder den Ausschuss für Wirtschaft, Industrie und Energie. Ihnen wurden am Ende des Sitzungstags auch bereits erste Verhandlungsgegenstände zur Vorberatung zugewiesen. So haben SPÖ, ÖVP, NEOS und Grüne gemeinsam eine Änderung des Familienlastenausgleichsgesetzes und des Kinderbetreuungsgeldgesetzes beantragt. Auch ein Neuwahlantrag der FPÖ liegt vor.

Neu gegenüber der vergangenen Gesetzgebungsperiode ist, dass der Menschenrechteausschuss mit dem Volksanwaltschaftsausschuss und der Wissenschaftsausschuss mit dem Forschungsausschuss zusammengelegt wurden. Insgesamt gibt es nun, inklusive des gemeinsamen Ausschusses des Nationalrats und des Bundesrats gemäß Finanzverfassungsgesetz, 30 Ausschüsse.

Novelle zum Finanzstrafgesetz

Die Novelle zum Finanzstrafgesetz und zum Finanzstrafzusammenarbeitsgesetz wurde vom Nationalrat einstimmig verabschiedet. Es war der bisher neunte Gesetzesbeschluss in dieser Legislaturperiode. Österreich setzt mit dem von der Übergangsregierung vorgelegten Gesetzesvorschlag eine EU-Richtlinie um. Ziel ist es, die EU-weite Zusammenarbeit zwischen Strafverfolgungsbehörden zur Verhütung, Aufdeckung oder Untersuchung von Finanzvergehen zu verbessern.

Auch in Bezug auf ein Auslieferungsbegehren der Staatsanwaltschaft Wien gegen FPÖ-Abgeordneten Harald Stefan herrschte Einhelligkeit im Plenum: Die Immunität des Abgeordneten wurde nicht aufgehoben. Die Behörde wollte wegen des Vorwurfs der Verhetzung ermitteln.

Aktuelle Stunde und Europastunde

In der Aktuellen Stunde hob unter anderem NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger die Notwendigkeit hervor, die Ukraine und die EU in Gespräche zwischen den USA und Russland über die Beendigung des Krieges in der Ukraine einzubinden. Es brauche einen "gerechten Frieden" und Sicherheitsgarantien, mahnte sie. Ihre Partei hatte den dritten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine und das jüngste Vorgehen der USA zum Anlass genommen, dieses Thema auf die Tagesordnung zu setzen. Bundeskanzler und Außenminister Alexander Schallenberg appellierte in seiner vermutlich letzten Nationalratssitzung an Einigkeit in der EU und sprach sich dafür aus, "kühlen Kopf" zu bewahren.

Die an die Aktuelle Stunde anschließende Europastunde war auf Wunsch der ÖVP dem EU-Binnenmarkt und der Bedeutung der österreichischen Exportwirtschaft für den heimischen Wohlstand gewidmet. Dabei waren sich die Parteien grundsätzlich darin einig, dass es einen Bürokratieabbau brauche, vor allem SPÖ und Grüne warnten aber vor einem Zurückfahren von Sozial- und Umweltstandards.

Der scheidende Bundeskanzler und Außenminister Alexander Schallenberg in der Aktuellen Stunde

Angelobung und Schweigeminute

Zu Beginn der Sitzung war Michael Gmeindl (FPÖ) als neuer Abgeordneter angelobt worden. Er hat das Mandat des ehemaligen Dritten Nationalratspräsidenten Norbert Hofer übernommen, der in den burgenländischen Landtag gewechselt ist.

In einer Schweigeminute gedachten die Abgeordneten der Opfer des Attentats in Villach. Zuvor hatte sich Nationalratspräsident Walter Rosenkranz mit einer emotionalen Ansprache an die Abgeordneten gewandt. Die FPÖ nahm den Terrorangriff überdies zum Anlass für eine Dringliche Anfrage an Innenminister Gerhard Karner.